Bei uns in Frankfurt:So ein Zirkus

Die Europäische Zentralbank hat ihre Mitarbeiter zum Jahresende in den Circus Carl Busch geladen. Das sorgte zunächst für Wirbel.

Von Markus Zydra

In vielen Unternehmen in Frankfurt haben sich Mitarbeiter den Termin für die betriebliche Weihnachtsfeier notiert. Einige freuen sich darauf, denn mancher Arbeitgeber spendiert eine Sause über den Weihnachtsmarkt. Dort, am Stand bei Glühwein und Reibekuchen, wird es gemütlich eng, was einem die Kollegen näherbringt. Manche Firmen mögen es gediegen und laden ein zum besten Italiener der Stadt. Andere holen den Caterer ins Haus. Die Europäische Zentralbank hat für Mitte Dezember zwei Vorstellungen im Circus Carl Busch gebucht, der in Frankfurt gastiert. Es sei ein Geschenk "speziell für die Kleinen" im Alter von null bis zwölf Jahren, und natürlich deren stolze Eltern. Die Idee wirkt durchdacht, denn Kinder mögen Clowns, Artisten und Tiere. Leider kann man nicht behaupten, dass alle Mitarbeiter der EZB die Einladung mit Freude aufgenommen haben. Im Intranet meldeten sich Empörte mit dem mancherorts bestimmt berechtigten Vorwurf, im Zirkus würden Tiere schlecht behandelt. "Eine einfache Google-Suche hätte gereicht, um das herauszufinden", schimpfte ein Notenbanker. "Die Nutzung von Tieren im Zirkus ist barbarisch", sekundierte ein anderer. Die rund 30 erhitzten Einlassungen enthielten auch die Empfehlung, den Zirkus abzublasen und den Kindern einen anderen Ausflug zu spendieren.

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