Wären die Deutschen mit einem Grundeinkommen glücklicher?
"Die herkömmliche Sichtweise in der Ökonomie ist einfach: Arbeit verursacht Leid und deshalb arbeiten Menschen nur, wenn sie dafür entschädigt werden. Die Glücksforschung hat hingegen gezeigt, dass einer unserer wichtigsten Glücksfaktoren eine befriedigende Arbeit ist. Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen könnten besonders Arbeitsplätze, die aufgrund von sehr niedrigen Löhnen und einer schlechten Work-Life-Balance wenig zum subjektiven Wohlbefinden beitragen, nicht mehr besetzt werden. Dadurch entstünde ein Anreiz, diese Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten. Bei denen, die prekäre Arbeitsangebote bisher annehmen mussten, wird sich das subjektive Wohlbefinden verbessern. Zufriedene Mitarbeiter sind ein großer Gewinn für die Unternehmen, da sie engagierter und produktiver sind. Viele Menschen in unserem Lande wären dann glücklicher!"
Karlheinz Ruckriegel lehrt an der Technischen Hochschule Nürnberg unter anderem Makroökonomie und Glücksforschung.