Bedenken des Kartellamts:Tengelmann-Übernahme droht zu scheitern

Der Wettbewerb um die Kunden könnte leiden, wenn Edeka auch die Tebngelmann-Supermärkte schluckt. (Foto: dpa)

Kauft Edeka die Tengelmann-Supermärkte, könnte das den Wettbewerb in einigen Gebieten einschränken, fürchtet das Kartellamt. Die Behörde will die Fusion deshalb offenbar stoppen.

Das Bundeskartellamt droht Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka damit, die geplante Übernahme des Konkurrenten Tengelmann zu untersagen. Die Wettbewerbshüter drohten einem Bericht der Lebensmittel Zeitung zufolge in einer den Unternehmen zugestellten Abmahnung zudem an: "Wir beabsichtigen, das am 6. November 2014 angemeldete Zusammenschlussvorhaben zu untersagen."

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Vor allem in den Ballungsräumen Berlin, München und einzelnen größeren Städten in Nordrhein-Westfalen werde der Wettbewerb durch einen Zusammenschluss der beiden Supermarkt-Ketten weiter eingeschränkt, sagte Behördenchef Andreas Mundt laut einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung. Dies gelte auch für den Einkauf - hier würden die großen Supermarktketten ihre Stellung weiter ausbauen.

Edeka und Tengelmann haben nun bis zum 26. Februar Zeit, die Bedenken des Kartellamts auszuräumen. Bis zum 6. März wollen die Wettbewerber dann nach derzeitigem Stand eine Entscheidung fällen. Edeka will die Supermärkte von Tengelmann übernehmen. Der Verkauf der Kette mit rund 16 000 Mitarbeitern und 451 Filialen soll bis Ende Juni 2015 über die Bühne gehen. Das Kartellamt hat bereits, wie erwartet, eine umfassende Prüfung der Pläne eingeleitet.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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