Bayer:Zukauf in den USA

Bis zu vier Milliarden Dollar für US-Biotech-Firma

Bayer übernimmt für bis zu vier Milliarden Dollar das US-Biotechunternehmen Asklepios Bio Pharmaceutical (Ask Bio) und verstärkt sich damit im vielversprechenden Geschäft mit Gentherapien. Für den Zukauf zahlt Bayer zunächst zwei Milliarden Dollar, außerdem wurden erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu zwei Milliarden Dollar vereinbart, teilte der Konzern in Leverkusen mit. Dreiviertel davon werden nach Einschätzung von Bayer voraussichtlich im Laufe der kommenden fünf Jahre fällig.

Zu den am weitesten fortgeschrittenen Projekten von Ask Bio gehören frühe klinische Studien mit Therapien zur Behandlung der seltenen Erbkrankheit Morbus Pompe sowie gegen Parkinson und Herzinsuffizienz. Den Abschluss der Übernahme erwartet Bayer noch im laufenden Quartal.

"Diese Akquisition bringt den Aufbau unseres Zell- und Gentherapiebereichs wesentlich voran", sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Schon 2019 hatte der Konzern die US-Biotechfirma Blue Rock Therapeutics übernommen. Ask Bio soll als eigenständiges Unternehmen unter dem Dach von Bayer geführt werden. Gentherapien zielen darauf ab, Krankheiten zu heilen, indem die fehlende oder defekte Version eines Gens in den Zellen eines Patienten durch ein intaktes Gen ersetzt wird. Sie zählen zu den teuersten Arzneien der Welt.

Mit dem Zukauf stärkt Bayer seine Pharma-Pipeline. Das ist nötig, weil die Patente seiner Kassenschlager - des Gerinnungshemmers Xarelto und des Augenmittels Eylea - Mitte des Jahrzehnts auslaufen. Dann drohen durch Konkurrenzprodukte hohe Umsatzeinbußen. Die Bewertung von Ask Bio sei vergleichsweise hoch für ein Geschäft, das voraussichtlich in den nächsten vier Jahren keinen Umsatzbeitrag leisten werde, sagte ein Analyst von Morgan Stanley.

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