MeinungBayer-Tochter Monsanto:Glyphosat vom US-Markt zu nehmen, wäre radikal, aber richtig

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Kommentar von Björn Finke, Düsseldorf

Lesezeit: 2 Min.

Ein Landwirt bringt Pflanzenschutzmittel aus: Einer der wichtigsten und umstrittensten Unkrautvernichter ist Glyphosat.
Ein Landwirt bringt Pflanzenschutzmittel aus: Einer der wichtigsten und umstrittensten Unkrautvernichter ist Glyphosat. (Foto: Sven Simon)

Bayer möchte die Klageflut in den USA eindämmen. Gelingt das nicht, erwägt der Konzern, die US-Tochter Monsanto in die Insolvenz zu schicken und den Verkauf von Glyphosat zu stoppen. Das wäre radikal – aber richtig.

Für den Krisenkonzern Bayer beginnen entscheidende Wochen. Vorstandschef Bill Anderson will die Klageflut in den USA gegen den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat eindämmen. Dabei hofft der Texaner auf Unterstützung der amerikanischen Politik und des Obersten Gerichtshofs. Doch Ende der Woche wird der exzentrische Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. – ein Impfskeptiker und Glyphosat-Kritiker – wohl seinen lange erwarteten Report vorlegen, wie er die Gesundheit seiner Landsleute verbessern will. In dem Bericht könnte er Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat abwatschen: Dann gäbe es für Andersons Kampf gegen die Klagen nicht Rücken-, sondern Gegenwind aus der Politik. Außerdem könnte der Oberste Gerichtshof vielleicht schon im Juni verkünden, ob er Bayers Ansinnen nachkommt und die Schadenersatzurteile gegen das Unternehmen prüft.

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SZ PlusVon Elisabeth Dostert, Björn Finke und Thomas Fromm

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