Bauwirtschaft:Weniger Genehmigungen

Vor dem Hintergrund steigender Materialkosten und stark anziehender Zinsen sinkt in Deutschland die Zahl der Baugenehmigungen. Die Behörden gaben im Mai grünes Licht zum Bau von 31 688 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ein Minus von 2,1 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt wurden demnach von Januar bis Mai 155 347 Baugenehmigungen erteilt und damit 1,6 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2021. Verantwortlich für den Rückgang waren vor allem Einfamilienhäuser, in den ersten fünf Monaten lag das Minus hier bei 17,8 Prozent. Genehmigungen für Zweifamilienhäuser legten dagegen um 2,1 Prozent zu, bei Mehrfamilienhäusern waren es sogar plus 9,1 Prozent. Eigentlich will die Ampel-Koalition dafür sorgen, dass pro Jahr 400 000 Wohnungen gebaut werden, allerdings klagen die Baufirmen auch als Folge des russisches Einmarsches in die Ukraine zunehmend über Materialmangel. Stahl, Dämmstoffe, Ziegelsteine: Die Lieferengpässe sind so groß wie selten und viele Materialien deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Wohl auch deshalb werden derzeit auch ungewöhnlich viele Projekte storniert.

© SZ vom 19.07.2022 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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