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Baukindergeld:Union will Eigenheimzulage in Teilen aufleben lassen

Die Idee ist nicht neu, aber für den anstehenden Wahlkampf eignet sie sich: Unionsfraktionschef Volker Kauder schlägt vor, das sogenannte Baukindergeld wieder einzuführen. Es soll jungen Familien den Kauf von Wohneigentum erleichtern. Es könne beispielsweise in Form einer zusätzlichen Jahreszahlung eingeführt werden, sagte Kauder der Bild. "Außerdem könnte man daran denken, Immobilien des Bundes vorzugsweise für familienorientierte Bauvorhaben zu vergeben", so Kauder.

Zuvor hatte sich bereits die CSU dafür starkgemacht, Familien Zuschüsse für den Bau oder Kauf eines Eigenheims zu gewähren. Pro Kind soll es ihnen zufolge insgesamt bis zu 12 000 Euro geben. Die Forderung nach einem Baukindergeld war bereits drei Jahre nach der Abschaffung der Eigenheimzulage 2006 im Jahr 2009 erneut aufgekommen, konnte sich damals aber nicht durchsetzen.

Viele Experten halten eine staatliche Förderung hingegen für unnötig. "Das Baukindergeld kommt nur denjenigen zugute, die ohnehin im gehobenen Einkommenssegment unterwegs sind", sagt Ökonom Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft. "Das Nachsehen hätten ärmere Familien, die niemals an einen Baukredit kommen können." Es sei besser, keine familienpolitischen Leistungen auszuzahlen, die an eine bestimmte Verwendung gebunden ist. "Wenn man umverteilen will, sollte es den Familien überlassen bleiben, wofür sie das Geld verwenden - ob nun für den Musikunterricht der Kinder oder den Immobilienkauf", sagte Kooths.

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