Bau - Hamburg:Hamburger Baubranche trotz Corona-Krise gut beschäftigt

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Bauarbeiter arbeiten auf einer Baustelle für ein Gebäude, während die Sonne aufgeht. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Bauarbeiter in Hamburg haben nach Angaben der Bau-Innung und der Gewerkschaft IG Bau auch in Zeiten der Corona-Pandemie genügend Arbeit zu erledigen. Während ein Großteil der Menschen in Deutschland von zu Hause arbeite und Teile der Industrie still stünden, "zeigt sich die Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere Branchen", sagte der Hamburger Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Matthias Maurer, am Donnerstag.

Diesen Eindruck hat auch die Hamburger Bau-Innung, die rund 250 zumeist inhabergeführte Bauunternehmen vertritt. "Wir gehören nicht zu den gebeutelten Branchen, sind aber auch keine Krisengewinnler", sagte Hauptgeschäftsführer Michael Seitz. Dennoch gebe es mittlerweile im alltäglichen Geschäft etwas "Sand im Getriebe". So fehlten beispielsweise Maurerkolonnen aus Polen und in der Lieferkette gebe es verzögerte Lieferungen von Steinen ebenfalls aus dem Land.

Von Kurzarbeit habe er von den Baufirmen noch nichts gehört, berichtete der Innungschef. Die Stadt habe zugesichert, öffentliche Aufträge weiterhin vergeben zu wollen. So solle der Schulbau - Neubau und Sanierung - vorangetrieben werden.

Die Gewerkschaft appellierte an die Baufirmen, Hygieneregeln einzuhalten und Pandemie-Pläne zu erstellen: "Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss unbedingt eingehalten werden - besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter", sagte Maurer. Jeder Einzelne müsse die Maßnahmen beherzigen. Die Fahrt im voll besetzten Transporter zur Baustelle oder große Frühstücksrunden im Baucontainer seien tabu.

Das rechtliche Abstandsgebot auf Baustellen sklavisch einzuhalten, sei nicht möglich, entgegnete der Innungs-Chef. "Dann bekommen wir keine Baustelle mehr bestückt." Auf Baustellen würden feste Gruppen gebildet, die sich untereinander nicht mehr austauschten, damit im Falle einer Covid-19-Infektion und zwangsläufiger Quarantäne eine Baustelle nicht lahmgelegt werde. "Hygienevorschriften einzuhalten liegt im Interesse der Unternehmer und der Arbeiter am Bau", bekräftigte Seitz.

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