Bau - Erfurt:Minister: Verlust von Geldern für Sozialwohnungen droht

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Erfurt (dpa/th) - Thüringen könnten nach Einschätzung der Landesregierung vom kommenden Jahr an etwa zwei Drittel der bisherigen Bundesgelder für den sozialen Wohnungsbau verloren gehen. Durch Kürzungen im Bundeshaushalt und neue Verteilungsregeln erhalte Thüringen ab 2020 nur noch etwa 26 Millionen Euro jährliche Zuweisungen, teilte Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) am Freitag mit. 2019 waren es etwa 71 Millionen Euro. Der Bund plant, die Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau der Bundesländer in den kommenden zwei Jahren von derzeit 1,5 Milliarden Euro um jeweils eine halbe Milliarde Euro zu kürzen.

Angesichts der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt sei dies weder nachvollziehbar noch verantwortungsvoll, kritisierte Hoff. "Ganz Deutschland diskutiert über bezahlbares Wohnen als die neue soziale Frage." Die Zahl der Sozialwohnungen sinke, während der Bedarf an günstigem Wohnraum steige. Eine Kürzung der Bundesmittel sei deshalb ein falsches politisches Signal. Sie müsse zurückgenommen werden. Dann könne Thüringen auch den geänderten Schlüssel zur Verteilung der Gelder akzeptieren. Die Bauminister der Länder kommen am Montag in Berlin zusammen, um sich mit dem Thema zu befassen.

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