Der Chemiekonzern BASF kommt mit der Trennung von Wintershall Dea schneller voran als ursprünglich geplant. Am 3. September sei das Explorations- und Produktionsgeschäft von Wintershall Dea ohne die Aktivitäten mit Russland-Bezug an den börsennotierten britischen Konzern Harbour Energy übertragen worden, teilte BASF mit. Ursprünglich war das im Laufe des vierten Quartals geplant.
Einzelheiten der Vereinbarung sind schon seit längerer Zeit bekannt. Die Anteilseigner von Wintershall Dea – BASF und Letter One – erhalten im Gegenzug 2,15 Milliarden Dollar und eine Beteiligung von 54,5 Prozent an der erweiterten Firma Harbour. Damit entfallen auf BASF, dessen Beteiligung bei 72,7 Prozent liegt, 1,56 Milliarden Dollar und ein Anteil an Harbour von 39,6 Prozent.
BASF vollzieht damit einen weiteren Schritt, sich von seiner fossilen Vergangenheit zu trennen. Viele weitere stehen aus. Die Aktivitäten mit Russland-Bezug sollen in eine neu gegründete GmbH eingebracht werden. Was mit dem Vermögen in Russland geschieht, ist noch offen. Dafür bestünden „wesentliche Bundesgarantien“. Zu deren Höhe will BASF sich nicht äußern.
Der Abschluss der Transaktion schaffe für BASF die Möglichkeit, den Harbour-Anteil ohne weitere Zwischenschritte zu Geld zu machen. „Die Anteile an Harbour Energy bieten ein deutliches Wertsteigerungspotenzial und ermöglichen BASF über die nächsten Jahre den schrittweisen und optimierten Ausstieg aus unserer Finanzbeteiligung an dem Unternehmen“, wird BASF-Finanzvorstand Dirk Elvermann in einer Pressemitteilung zitiert. Einen Börsengang von Wintershall Dea hatte BASF mehrfach verschoben, bis er mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 endgültig platzte.