Finanzberatung:Weg mit den Provisionen

Finanzberatung: Banken und Sparkassen vermitteln ihren Kunden mitunter überteuerte Finanzprodukte.

Banken und Sparkassen vermitteln ihren Kunden mitunter überteuerte Finanzprodukte.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die EU-Kommission erwägt, versteckte Kosten in der Finanzberatung zu verbieten - zu Recht. Anleger bekommen immer noch viel zu oft schlechte Produkte angedreht. Das muss aufhören.

Kommentar von Meike Schreiber, Frankfurt

Wer halbwegs etwas von der freien Marktwirtschaft hält, sollte sich Verbote stets gut überlegen. Das ist klar. Wenn aber der Markt versagt, dann führt manchmal kein Weg daran vorbei. Leider ist dies der Fall, wenn es um die Finanzberatung in Deutschland geht. Dort versagt der Markt, und zwar zulasten der Anleger und Anlegerinnen und um den Preis einer guten Altersvorsorge. Denn wer hierzulande zu einer Bank oder Sparkasse geht und Geld anlegen will, der findet sich immer noch in einem Verkaufsgespräch wieder. Und das kann heißen: Man investiert nicht etwa in einen Aktienfonds oder schließt eine Versicherung ab, weil es sinnvoll ist, sondern weil der Bankberater oder die Beraterin dafür eine besonders hohe Provision einstreicht und Vertriebsziele erreichen muss. Weil gerade der "Fonds des Monats" verkauft werden soll, bestimmte Zertifikate oder eine Rentenversicherung. Ausgelobt wird die Provision von den Herstellern der Produkte, also den Fondsgesellschaften oder Versicherungskonzernen. Es geht um bis zu fünf Prozent der investierten Summe, hinzu kommen laufende Kosten.

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