Der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann pflegte ein gutes Verhältnis zu Wladimir Putin. Kurz nach der Jahrtausendwende war das größte deutsche Geldhaus nach Osten aufgebrochen, durchaus motiviert auch von der damaligen Bundesregierung. Es ging darum, das "Haus Europa" zu vollenden, und natürlich half es da, dass sich Ackermann und Putin gut verstanden. Es lockte die Privatisierung von russischen Staatsbetrieben und natürlich die vermögende Oligarchen-Kundschaft, die es zu betreuen galt. Putin öffnete Türen, Ackermann konnte im Gegenzug Zugang zu Business-Elite in Deutschland vermitteln. Nach seinem Ausscheiden bei der Deutschen Bank 2012 bot Putin Ackermann sogar die Leitung des russischen Staatsfonds an, auf Anregung übrigens von Gerhard Schröder. Während sich der Altkanzler dann immer mehr in Abhängigkeit zu Putin begab, lehnte Ackermann den Job allerdings ab. Seine finnische Ehefrau Pirkko hatte ein Veto eingelegt.
Finanzindustrie:Europas Banken stehen mächtig unter Druck
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Die gegen Russland verhängten Sanktionen lösen bei den Instituten Hektik aus: Wer steht auf Sanktionslisten, von welchen Kunden muss man sich nun trennen? Auch die Deutsche Bank hat ein Problem.
Von Jan Diesteldorf und Meike Schreiber, Frankfurt
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