Banken - Frankfurt am Main:Chefökonom der Deutschen Bank: Mit Sewing "epochaler Wandel"

Frankfurt/Main (dpa) - Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, sieht in der Ernennung von Christian Sewing zum Vorstandschef des Instituts einen "epochalen Wandel". "Nach 16 Jahren ist wieder ein Deutscher Chef der Deutschen Bank", sagte Folkerts-Landau dem "Handelsblatt" (Dienstags-Ausgabe). "Er kann den Mitarbeitern, ob in Eschborn oder in New York, die Zuversicht in die Zukunft ihrer Bank zurückgeben - und das tut er bereits." Sewing steht seit Anfang April an der Spitze der Bank. Zugleich machte der Ökonom frühere Topmanager für die derzeitigen Schwierigkeiten des größten deutschen Geldhauses verantwortlich.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, sieht in der Ernennung von Christian Sewing zum Vorstandschef des Instituts einen "epochalen Wandel". "Nach 16 Jahren ist wieder ein Deutscher Chef der Deutschen Bank", sagte Folkerts-Landau dem "Handelsblatt" (Dienstags-Ausgabe). "Er kann den Mitarbeitern, ob in Eschborn oder in New York, die Zuversicht in die Zukunft ihrer Bank zurückgeben - und das tut er bereits." Sewing steht seit Anfang April an der Spitze der Bank. Zugleich machte der Ökonom frühere Topmanager für die derzeitigen Schwierigkeiten des größten deutschen Geldhauses verantwortlich.

"Die harte Wahrheit ist, dass fundamentale, strategische Entscheidungen des Managements und des Aufsichtsrates in der Zeit von Mitte der neunziger Jahre bis 2012 die Bank in diese Lage gebracht haben", sagte der Ökonom, der sich erstmals öffentlich zu der Bank äußerte.

Die damaligen Vorstandschefs hätten eine ungezügelte und unkontrollierte Expansion im Kapitalmarktgeschäft eingeleitet, unter deren Folgen die Bank bis heute leide. "Die Führung der Bank überließ seit Mitte der 90er Jahre die operative und strategische Kontrolle des Kapitalmarktgeschäfts den Händlern", sagte der Chefökonom.

Folkerts-Landau kritisierte insbesondere Josef Ackermann, der von 2002 bis 2012 an der Spitze der Bank stand und der das Wachstum in der Investmentbank nochmals forcierte. "Ackermann war dabei auf das magische Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern fixiert. Dieses war damals aber nur unter Inkaufnahme großer finanzieller und ethischer Risiken zu erreichen." Ackermann habe es zudem versäumt, nach der Finanzkrise die Strategie zu ändern.

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