Zwischen Banken und ihren Kunden gibt es ein großes Missverständnis. Es ist leicht zu erkennen, aber bis heute nicht aufgeklärt: Ein Kontoinhaber, der Geld übrig hat, geht zu seinem Bankberater und erwartet entsprechend, dass ihn jemand berät. Jemand, der mit ihm gemeinsam die richtige Lösung für die Geldanlage, die Altersvorsorge oder das Bausparen erarbeitet. Bankkunden sitzen in solchen Fällen aber Verkäufern gegenüber, die sie im besten Fall auch noch beraten. Mit dem Vertrieb von Finanzprodukten verdienen Banken Geld, sie erhalten Provisionen für verkaufte Fonds und abgeschlossene Verträge. Das Gleiche gilt für die etwa 40 000 freien Finanzvermittler und die gut 190 000 Versicherungsvermittler, die auch am liebsten als Berater auftreten.
Finanzberatung:Brüssel legt sich mit den Banken an
Wer sich bei der Geldanlage beraten lässt, bekommt oft teure und schlechte Produkte angedreht. Die EU-Kommission erwägt nun, Provisionen zu verbieten. Die mächtige Finanzlobby bringt sich in Stellung.
Von Jan Diesteldorf und Meike Schreiber, Frankfurt
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