HSBC verspricht Wandel
Vielleicht reichen die Papageien einfach nicht. Die Großbank HSBC bemüht sich öffentlich und staatlichen Kontrolleuren gegenüber, einen Kulturwandel durchzusetzen. Er soll verhindern, dass die Bank wieder hohe Strafen zahlen muss. Die HSBC zahlte etwa 2012 eine Milliardenstrafe in den USA, damit sie Vorwürfe wegen Geldwäsche loswird. Der amerikanische Senat hatte der Bank damals nachgewiesen, in die Geschäfte mexikanischer Drogenkartelle verwickelt zu sein. Außerdem hatte sie mit Kreditinstituten zusammengearbeitet, die Verbindung zu Terrorfinanzierern hatten.
Um die Mitarbeiter zu motivieren, den Umbau in Richtung einer saubereren HSBC mitzutragen, bekommen vorbildliche Banker ein Zertifikat, das mit einem Papagei dekoriert sei. "Ich bin ein Vogel des Wandels", steht laut Mitarbeitern darauf. Außerdem hat die Bank Tausende Mitarbeiter neu eingestellt, die die interne Kontrolle verbessern sollen.
Aufsicht kritisiert Unternehmenskultur der Bank
Den USA reicht das aber nicht. Das geht aus einer Gerichtsakte hervor ( PDF), über die die New York Times berichtet. Der Fortschritt der HSBC ist "zu langsam", heißt es darin. Die Akte ist eine Zusammenfassung eines ausführlichen, 1000 Seiten langen Reports über die Bank. Dieser ist nicht öffentlich.
Die amerikanischen Behörden kritisieren vor allem zwei Bereiche, in denen die HSBC noch nicht die Vorgaben erfüllt. Zum einen sei die interne Technik noch "zerteilt", mit der das Institut verdächtige Überweisungen entdecken soll. Es fehle an einer guten Verknüpfung der Computersysteme. Zweitens sei die Kultur in der Bank noch ein Problem.
Das hatten Beobachter bereits im Februar kritisiert. Damals berichteten Medien weltweit, darunter die Süddeutsche Zeitung, wie die Schweizer Tochter der HSBC jahrelang mit Steuerhinterziehern und anderen Kriminellen Geschäfte gemacht hat. Dennis Lormel, der ehemalige Leiter der Abteilung Finanzkriminalität des FBI, kritisierte damals, dass die Bank den Wandel nicht hinbekomme. "Bei der HSBC kapieren es die Leute immer noch nicht", sagte er. "Die sind mehr außer Kontrolle als unter Kontrolle."