Deutsche BahnBahn zahlt Rekordsumme wegen Verspätungen

Drei ICE im Betriebshof Stellingen. An den Bahnhöfen waren diese Züge im vergangenen Jahr nur selten pünktlich zu sehen.
Drei ICE im Betriebshof Stellingen. An den Bahnhöfen waren diese Züge im vergangenen Jahr nur selten pünktlich zu sehen. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Weil Züge immer später kommen, muss die Bahn mehr zahlen. Im vergangenen Jahr hat der Konzern seinen Kunden knapp 200 Millionen Euro an Entschädigung gezahlt. So viel wie nie zuvor.

Das Jahr 2024 war für viele Fernreisende kein gutes, zumindest, wenn sie die Bahn genommen haben. Mehr als jeder dritte ICE oder IC war unpünktlich. Das war der schlechteste Wert seit 21 Jahren. Diese Unpünktlichkeit ist für den Konzern nicht nur ein Imageproblem, sondern auch ziemlich teuer: Im vergangenen Jahr hat die Bahn 197 Millionen Euro wegen verspäteter Züge an seine Kunden gezahlt. Das berichten die Bild und der SWR.

Demnach haben im vergangenen Jahr 6,9 Millionen Fahrgäste einen Antrag auf Entschädigung eingereicht. 2023 waren es noch 5,9 Millionen Anträge. Damals zahlte die Bahn 133 Millionen Euro, 2022 waren es knapp 93 Millionen Euro.

Anspruch auf eine Erstattung haben Bahnfahrer ab einer Verspätung von einer Stunde. Dann kann man sich ein Viertel des Fahrpreises zurückholen, ab zwei Stunden ist die Hälfte des Preises fällig.

Als Grund für die vielen Verspätungen und somit auch für die hohen Kosten nennt die Bahn die marode Infrastruktur. „80 Prozent aller Verspätungen im Fernverkehr sind auf die veraltete und störanfällige sowie überlastete Infrastruktur zurückzuführen“, sagte der Sprecher der DB im Januar, als der Konzern seine zahlen zu den verspäteten Zügen vorlegte. Dem SWR sagte ein Sprecher, die Zahlen zeigten, dass es wichtig sei, in die Infrasktruktur zu investieren.

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