Bahn - München:Spaßbad-Freikarten nach S-Bahn-Chaos

München (dpa/lby) - Wellness statt Pendler-Ärger: Die Münchner S-Bahn will nach der Pannenserie der vergangenen Tage die Passagiere mit Freikarten für die Therme Erding versöhnlich stimmen. "Das soll eine Geste sein für unsere Fahrgäste, das soll unser Bedauern zum Ausdruck bringen", sagte ein Bahnsprecher am Montag in München. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Beschäftigte der S-Bahn sollen die Tickets für das Thermal- und Spaßbad in den kommenden Tagen verteilen und dabei auch mit den Menschen ins Gespräch kommen. Mit der normalen Fahrgast-Entschädigung habe das nichts zu tun.

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München (dpa/lby) - Wellness statt Pendler-Ärger: Die Münchner S-Bahn will nach der Pannenserie der vergangenen Tage die Passagiere mit Freikarten für die Therme Erding versöhnlich stimmen. "Das soll eine Geste sein für unsere Fahrgäste, das soll unser Bedauern zum Ausdruck bringen", sagte ein Bahnsprecher am Montag in München. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Beschäftigte der S-Bahn sollen die Tickets für das Thermal- und Spaßbad in den kommenden Tagen verteilen und dabei auch mit den Menschen ins Gespräch kommen. Mit der normalen Fahrgast-Entschädigung habe das nichts zu tun.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hält nichts von der Aktion. "Es kann doch nicht sein, dass zufällig ausgewählt wird, wer eine Freikarte bekommt und wer nicht", sagte der Münchner Sprecher Andreas Barth. Es sei zwar eine nette Geste, es müsse aber mehr passieren, etwa gezielte Rückerstattungen für Zeitkartenbesitzer. Vergangene Woche hatte es von Montag bis Donnerstag täglich Verspätungen und Zugausfälle gegeben.

Am Montag nun setzte sich die Pannenserie fort. Ein Unbekannter hatte Nagellack auf die Lichtschranke einer Tür geschmiert. Die Tür konnte deshalb nicht schließen. Gut zehn Minuten lang stand die S8 Richtung Herrsching am Bahnhof Marienplatz, bis der Lokführer den Schaden behoben hatte. Die Folge: Stau auf der S-Bahn-Stammstrecke und Verspätungen. Die Deutsche Bahn erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Hinzu kam am frühen Morgen eine Stellwerkstörung am Ostbahnhof, die auch Verspätungen nach sich zog. Gegen 9.30 Uhr war laut Bahn alles wieder im Takt.

Pro Werktag nutzen rund 840 000 Menschen die Münchner S-Bahn. Grund für das Chaos vergangene Woche waren Signal- und Weichenstörungen sowie Probleme an der Oberleitung oder im Stellwerk, auch wegen der frostigen Temperaturen. Die Bahn entschuldigte sich deshalb am Wochenende. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte zudem an, die Pannenserie im Wirtschaftsausschuss des Landtages zu thematisieren.

Die Bahn verwies auf ihr Aktionsprogramm "Zukunft S-Bahn München", das Verbesserungen bringen soll. Besonders störanfällig ist die Stammstrecke, die alle S-Bahnen durchfahren. Kommt es hier zu Problemen, ist mitunter gleich das ganze Netz betroffen.

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