Autozulieferer:Es regnet Geld bei Schaeffler

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Krise war gestern: Konzernchefin Maria-Elisabeth Schaeffler freut sich über Umsatzsprünge. Das soll helfen, die bei der Übernahme von Conti entstandenen hohen Schulden abzubauen.

Weltweit laufen die Geschäfte mit Autos auf Hochtouren - und davon profitieren die Autozulieferer. Für die Gruppe der Familie von Maria-Elisabeth Schaeffler aus Herzogenaurach, über deren Finanzkraft viel spekuliert wurde, gibt es nun auf einmal Rekordgewinne.

Maria-Elisabeth Schaeffler freut sich über eine positive Entwicklung der Schaeffler-Gruppe. (Foto: ddp)

Das Unternehmen, das sich derzeit fit für den Kapitalmarkt macht, meldet Glanzzahlen fürs erste Dreivierteljahr. Umsatz um 31 Prozent auf sieben Milliarden Euro hoch, Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 300 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Die übliche saisonale Abschwächung im dritten Quartal sei weitestgehend ausgeblieben, freut sich Vorstandschef Jürgen Geißinger: "Wir wachsen stärker als erwartet und sind in nahezu allen Werken weltweit ausgelastet. Dabei profitieren wir von unserer nach wie vor günstigen Kostenstruktur."

Viele neue Mitarbeiter

Vor allem in der Sparte Automotive zogen die Verkäufe an (um 39 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro). Insgesamt schreibt der Schaeffler-Konzern aber weiter mit minus 113 Millionen Euro rote Zahlen. Da der Anteil der Franken an der Continental AG in Hannover nach einer Kapitalerhöhung gefallen ist, konnten sie weniger von den dortigen guten Zahlen profitieren. Immerhin fielen bei Schaeffler im dritten Quartal 147 Millionen Gewinn (Ebit) an.

Für die Übernahme von Continental hatte sich die Herzogenauracher stark verschuldet. Zum 30. September sank die Netto-Verschuldung nun leicht um 386 Millionen auf noch 5,8 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote liegt bei 23 Prozent. Finanzchef Klaus Rosenfeld erklärt, die Finanzierungssituation habe sich "weiter entspannt". So schaffe man sich "Handlungsspielraum auch mit Blick auf zukünftige Wachstumspotentiale". Die Zahl der Mitarbeiterzahl stieg - verglichen mit Ende 2009 - um rund 4500 auf 65.000 Beschäftigte.

Nach dem bisherigen Boom hebt Vorstandschef Geißinger die Prognose fürs Gesamtjahr 2010 an - und erwartet nunmehr einen Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro und eine Rendite von etwa 15 Prozent. Damit hätte Schaeffler den Einbruch im Krisenjahr 2009 weggesteckt und ans Geschäftsvolumen von 2008 angeknüpft.

Schon schwärmt Geißinger von den Zukunftstrends seiner Branche, von Energieeffizienz, Mechatronik und E-Mobilität. Seine Firma sei hier "bestens gerüstet, die Marktposition weiter auszubauen".

Über eine Fusion mit Continental soll, so frühere Erklärungen, erst 2012 oder 2013 konkret geredet werden. Wenn man die Ehe dann noch braucht.

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