Die Neuwagen in Deutschland werden immer breiter und bekommen zunehmend Platzprobleme in Parkhäusern und an Baustellen. Einer am Montag veröffentlichten Auswertung des CAR-Instituts der Universität Essen-Duisburg zufolge hat die Breite der Autos seit 1990 um zwölf Zentimeter zugenommen. Waren Neuwagen 1990 im Durchschnitt 1,68 Meter breit, waren es im vergangenen Jahr 1,80 Meter. Die Berechnung von Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer beruht auf der Zahl der Neuzulassungen der verschiedenen Automodelle und ihrer jeweiligen Breite. Demnach werden die Autos seit fast 30 Jahren kontinuierlich breiter, mit Ausnahme des Jahres der Abwrackprämie, 2009, als überwiegend Kleinwagen gekauft wurden. Wenn sich der Trend fortsetzt, werden Neuwagen im Jahr 2025 mehr als 1,83 Meter breit sein, rechnet Dudenhöffer vor.
In Parkhäusern wird es daher immer enger. Die Mindestbreite eines Parkplatzes liegt bei 2,30 Metern. Weil manche Autos mehr Platz brauchen, schlägt der Auto-Experte vor, ab einer bestimmten Breite mehr fürs Parkticket zu verlangen. Auch die Überholspur auf Baustellen sei mit 2,50 Metern vergleichsweise enger geworden. Deshalb sei besonders bei breiten Autos die Unfallgefahr höher.
Die einzelnen Automodelle unterscheiden sich stark in der Breite. Während Autos mit sogenanntem Fließheck wie Opel Astra 2017 im Durchschnitt 1,73 Meter breit waren, kamen Vans wie der VW Sharan oder die Mercedes V-Klasse im Durchschnitt auf 1,85 Meter. Besonders stark wuchs über die Jahre der meistverkaufte Kleinwagen - der Opel Corsa - der von 1,53 auf 1,75 Meter zulegte. Im Durchschnitt liegt der meistverkaufte Kompaktwagen, der VW Golf, der von 1,68 auf 1,80 Meter wuchs. Der meistverkaufte Wagen in der unteren Mittelklasse, der BMW 3er, wuchs von 1,65 auf 1,81 Meter. Von den untersuchten Marken legte Ford insgesamt am meisten zu, um mehr als zehn Prozent. Im Gesamtschnitt wurden die Neuwagen 7,3 Prozent dicker.