Automobilbau:BMW kappt 1000 Jobs

Schwache Verkaufszahlen und fehlende Aufträge: Der einstige Autovorzeigekonzern BMW spürt die Wirtschaftskrise mit voller Wucht - und baut nun weitere Jobs ab.

BMW will mehr als 1000 Stellen abbauen, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer am Dienstag auf dem Genfer Autosalon. Je nach Marktentwicklung seien weitere Stellenstreichungen nicht auszuschließen.

BMW kappt 1000 Jobs

Stellenabbau und Kurzarbeit: Die Krise erwischt auch BMW.

(Foto: Foto: AP)

Die Prognosen für das laufende Jahr fallen nicht gut aus. 2009 werde ein sehr schwieriges Jahr für die Autoindustrie, sagte Reithofer. Jüngste Zahlen auf den für BMW wichtigen Märkten USA und Deutschland zeigten, dass sich der Absatzrückgang vom Januar im Februar fortsetze oder sogar verschlimmere. Der Stellenabbau solle durch natürliche Fluktuation erfolgen.

Gleichzeitig prüft der Konzern die Ausweitung von Kurzarbeit. "Wir sind derzeit in weiteren Gesprächen mit den Betriebsräten, auch nach dem März Kurzarbeit zu fahren", sagte Reithofer

Erholung wohl erst im kommenden Jahr

Mit einer langsamen Erholung der Märkte sei wahrscheinlich erst im Jahr 2010 zu rechnen. "Ich sehe keinen Grund für Euphorie." Betriebsratschef Manfred Schoch hatte erst vergangene Woche gesagt, nach dem Abbau massiven Stellenabbau 2008 sei mit weiteren Streichungen von 2800 Jobs zu rechnen. Ausscheidende Mitarbeiter würden, wo immer es geht, nicht ersetzt, sagte Schoch der Zeitschrift Auto, Motor und Sport. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis Ende 2014 vertraglich ausgeschlossen.

Reithofer betonte außerdem, der BMW-Konzern sei stark genug um allein zu überleben. Das schließe allerdings nicht aus, dass BMW Kooperationen mit anderen Autobauern eingehen könnte. Mitte Februar hatten verschiedene Medien berichtet, die Erzrivalen Daimler und BMW wollten ihre Zusammenarbeit ausbauen. Sie kooperieren bislang bei der Entwicklung des Hybridantriebs.

Beide Vorstandschef geben sich bei diesem Thema aber eher zugeknöpft: "Die Gespräche mit BMW haben in jüngster Zeit keine Veränderung erfahren." Reithofer hob die geschäftliche Unabhängigkeit als große Stärke von BMW hervor.

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