Martina Lederer hat Respekt vor der Schule. Vor bald 20 Jahren saß die 35-Jährige zum letzten Mal in einem Klassenzimmer, gute Erinnerungen hat sie nicht daran. Am Ende der dreijährigen Ausbildung zur Bäckerin fiel sie durch die Gesellenprüfung und schlug sich fortan als Leiharbeiterin durch. Sie putzte, stand am Band - und landete schließlich beim Sondermaschinenbauer Schnupp im niederbayerischen Bogen. Acht Jahre lang bearbeitete sie dort die schweren Steuerblöcke für Anlagen, die Schnupp fertigt. Sie leuchtete sie mit einer Taschenlampe aus und entfernte Schmutz und Unebenheiten. "Die Arbeit war monoton und ging aufs Handgelenk", sagt Lederer. Sie hat ihr eine Festanstellung gebracht, aber auch zwei OPs. In den vergangenen Jahren übernahmen zunehmend Maschinen ihre Tätigkeit. Die bekommen keine Gelenkschmerzen. Und Martina Lederer? Lernt noch mal was Neues.
Moderne Arbeitswelt:Wie die Automatisierung Arbeitnehmern nutzen kann
Bloß nicht den falschen Steuerblock einpacken: Martina Lederer an ihrem neuen Arbeitsplatz.
(Foto: Felicitas Wilke)Schlaue Maschinen erledigen immer mehr Jobs, so viel steht fest. Doch was passiert mit den Menschen, die ersetzt werden? Ein Betrieb in Niederbayern zeigt, warum der Einsatz von Robotern und Digitalisierung kein Grund zur Panik ist.
Von Felicitas Wilke, Bogen
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