Autoindustrie:Vor der Mega-Fusion

Schon in einigen Tagen könnten Fiat Chrysler und Renault die erste Hürde nehmen. Renaults japanischer Partner Nissan jedenfalls hat keine Einwände gegen das Vorhaben.

Renaults japanischer Partner Nissan steht einer geplanten Mega-Fusion zwischen dem französischen Konzern und dem italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler offenbar nicht im Weg. Bei einem Treffen der Führungsspitze von Nissan, Renault und dem kleineren Partner Mitsubishi im japanischen Yokohama habe Nissan signalisiert, "keine Einwände" zu haben, berichtete die Zeitung Nikkei am Mittwoch unter Berufung auf eine Person, die bei dem Treffen dabei gewesen sei. Allerdings müssten noch viele Details ausgearbeitet werden, bevor Nissan seine Haltung zu dem Thema festlegen könne. Die drei Allianzpartner bestätigten eine "offene und transparente Diskussion" zu dem Vorschlag. Renault zeigte bereits Interesse an dem von Fiat Chrysler vorgelegten Plan eines Zusammenschlusses zur neuen Nummer drei der Branche. Damit wollen die beiden Konzerne ihre Kosten um jährlich fünf Milliarden Euro senken und mehr Geld für Investitionen in den Ausbau der Elektro-Mobilität zur Verfügung haben. Als größter Aktionär von Renault fordert der französische Staat, der 15 Prozent der Anteile hält, allerdings Arbeitsplatzgarantien. Jobs und Standorte in Frankreich sollen vom Rotstift verschont bleiben.

Anfang nächster Woche könnten bereits

die Weichen für den Zusammenschluss gestellt werden. Dann könnte der Aufsichtsrat von Renault eine unverbindliche Vereinbarung absegnen, um über die von Fiat Chrysler vorgeschlagene Fusion zu verhandeln. Damit wäre die erste Hürde genommen. Ein Zusammenschluss der beiden europäischen Autobauer wäre aber auch damit noch längst nicht beschlossene Sache.

Um die angepeilten Einsparungen einer fusionierten Gesellschaft von jährlich fünf Milliarden Euro zu erreichen, dürften auch Stellen wegfallen. Zumindest in Italien stehen Werke auf der Kippe. Vize-Regierungschef Matteo Salvini hat bereits klargemacht, dass die Arbeitsplätze in Italien ebenfalls erhalten bleiben sollen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird mit heftigem Widerstand von den kampferprobten Gewerkschaften gerechnet.

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