Klarer Kurs zu Elektroautos - das ist die Botschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Autobauer Opel zu dessen 125-jährigem Jubiläum. Scholz rief bei der Geburtstagsfeier der Marke mit dem Blitz am Samstag in Rüsselsheim einen Tag vor der Europawahl zum Festhalten am klimapolitischen Kurs der Europäischen Union im Verkehrssektor auf: "Wir stehen zu dem Ausbau der Elektromobilität." Das zurückzudrehen gefährde künftigen Wohlstand Deutschlands als Industrienation.
Opel-Chef Florian Huettl bekräftigte den Plan, ab 2028 ausschließlich vollelektrische Neuwagen auf den Markt zu bringen. Die EU-Klimapolitik mit dem Ziel im Verkehrssektor, zum Abbau von Treibhausgas ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen, lehnen rechtspopulistische Parteien wie die AfD ab. Auch die CDU hält nichts vom Verbrennerende, allerdings mit dem Argument, im kommenden Jahrzehnt könnten ausreichend E-Fuels verfügbar sein, um Verbrenner klimafreundlich zu machen. Opel habe sich schon vor einigen Jahren konsequent für Elektromobilität als Weg entschieden und arbeite daran, sie für die Verbraucher bezahlbar zu machen, erklärte Huettl. „Wir haben unsere klare Entscheidung getroffen, wir werden den Weg auch weiter verfolgen, und wir stehen klar hinter dem Verbrennerverbot.“ Allerdings wünsche sich der Autobauer dafür stabile Rahmenbedingungen. „Wir können nicht zwei Jahre nach links gehen und zwei Jahre nach rechts, je nachdem wie die Politikstimmung ist.“
Deutsche Unternehmen wie Opel könnten in einem fairen Wettbewerb gegen neue Konkurrenten - etwa aus China - bestehen, sagte Scholz. „Wir verschließen unsere Märkte nicht gegenüber ausländischen Unternehmen, denn das wollen wir umgekehrt für unsere Unternehmen auch nicht“, brachte der Bundeskanzler erneut Skepsis über Protektionismus zum Ausdruck. Die EU-Kommission bereitet höhere Importzölle gegen chinesische Autobauer vor aus Sorge, sie könnten mit E-Autos zu Dumpingpreisen den europäischen Markt überschwemmen zum Nachteil der europäischen Hersteller.
Seit Opel 2017 vom französisch-italienischen Stellantis-Konzern übernommen wurde, hat das Unternehmen einen harten Sparkurs durchgemacht, mit dem es nach zwei verlustreichen Jahrzehnten profitabel wurde.