Autoindustrie in der Krise:Händler wollen ein Stück von Opel

Kleine Euro für großen Fonds: 150 Euro von jedem verkauften Neuwagen wollen die Opelhändler in einen Rettungstopf spenden.

Die deutschen Opel-Händler haben einer Beteiligung an dem angeschlagenen Autobauer zugestimmt.

Opel, dpa

Opel: Der Verband der Opelhändler will 20 Prozent an einer eigenständigen Opel/Vauxhall AG

(Foto: Foto: dpa)

Sie wollen in den kommenden drei Jahren 150 Euro pro verkauftem Neuwagen in einen Rettungsfonds einzahlen und damit europaweit rund 500 Millionen Euro zusammenbringen, wie der Verband Deutscher Opel-Händler (VDOH) am Donnerstag in Darmstadt berichtete.

Der Plan sieht nach den Worten von Vorstandssprecher Thomas Bieling vor, dass die rund 2000 deutschen Händler über drei Jahre lang 150 Euro pro verkauftem Fahrzeug in einen Fonds einzahlen.

"Signal an die Öffentlichkeit"

Mit dem Geld sollen sollen Anteile an dem kriselnden Autobauer erworben werden. Sollten europaweit alle Opel-Händler bei dem Vorhaben mitziehen, könne ein Betrag von rund 400 Millionen Euro mobilisiert werden, sagte Bieling. So könne eine Minderheitsbeteiligung von zehn bis 20 Prozent an einer künftigen Opel AG erworben werden. Eine endgültige Entscheidung soll auf einem europaweiten Händlertreffen am 15. Mai in Wien fallen.

"Das ist ein Signal auch an die Öffentlichkeit, an unsere Politiker, vor allem aber an die Mitarbeiter", sagte der VDOH-Sprecher: "Die deutschen Opel-Händler sehen für die Marke Opel eine Zukunft."

Die rund 2000 deutschen Händler beschäftigen etwa 35.000 Menschen. Als Bedingung für einen Einstieg der Händler nannte Bieling die Gründung einer deutschen Opel AG mit Sitz in Rüsselsheim.

Zudem brauche das Unternehmen als Firmenchef schnell einen "Mister Opel, der ausschließlich die Interessen der neuen Gesellschaft vertrete, sagte Bieling. Ein Investment der Händler sei auch davon abhängig, dass es einen Beitrag der Opel-Beschäftigten sowie der deutschen Regierung gebe. Bislang ist Opel als GmbH organisiert und wird im wesentlichen von der Europazentrale des Mutterkonzerns General Motors aus Zürich geführt.

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