Autoindustrie:Bei VW läuft es

In der Autoindustrie gab es zuletzt viele Probleme. Doch VW ist davon offenbar unbeeindruckt. Die Quartalsergebnisse sind die Besten seit langem.

Chipmangel, Pandemie, Zurückhaltung der Käufer, zu wenige Elektroautos: Volkswagen spürt von alldem derzeit nur wenig. Europas größter Autohersteller berichtete am Donnerstag vielmehr von einem der besten ersten Quartale überhaupt. Das operative Ergebnis des Konzerns verfünffachte sich zu Jahresbeginn auf 4,8 Milliarden Euro. Den Ausblick für das Gesamtjahr hob VW daraufhin an. Statt wie bisher eine operative Rendite zwischen fünf und 6,5 Prozent werden nun bis zu sieben Prozent in Aussicht gestellt. "Wir sind mit viel Momentum ins Jahr gestartet und operativ stark unterwegs", sagte Konzernchef Herbert Diess.

Die Offensive bei E-Autos nehme Fahrt auf und bei der Transformation komme Volkswagen gut voran. "Im weiteren Jahresverlauf ist noch viel von uns zu erwarten", kündigte Diess an. Zum guten Jahresstart trug vor allem die rasante Erholung in China bei, wo sich der Absatz nach dem Stillstand zu Beginn des vergangenen Jahres um 6o Prozent verbesserte. Weltweit lieferte Volkswagen im Zeitraum Januar bis März 2,4 Millionen Fahrzeugen, ein Fünftel mehr aus als vor einem Jahr. Vor allem die Konzernmarken Porsche und Audi steigerten ihre Auslieferungen deutlich. Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten um etwa 13 Prozent auf 62,4 Milliarden Euro. Volkswagen hat wegen des Chipmangels in den vergangenen Wochen mehrfach die Produktionsbänder anhalten und Kurzarbeit anmelden müsse, weil die Halbleiterlieferanten nach Ausbruch der Corona-Krise vorrangig Computerhersteller und Anbieter von Unterhaltungselektronik bedienen. Bis zum Ende des Jahrzehnts will Volkswagen in Europa zudem sechs Gigafabriken für den Bau von Batteriezellen hochziehen.

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