Autobau: E.Go findet einen Retter

Niederländer übernehmen Mehrheit an Aachener Elektrofahrzeugfirma

Der kriselnde Elektroautobauer E.Go Mobile aus Aachen rettet sich vor der drohenden Pleite in neue Besitzverhältnisse: An diesem Dienstag werde der Betrieb von E.Go samt Tochterunternehmen und Beschäftigten auf eine neue Firma namens Next.E.Go Mobile übergehen. Das hat das Unternehmen nun mitgeteilt. Als Mehrheitsaktionärin steigt demnach die Beteiligungsgesellschaft ND Group aus den Niederlanden ein, neben dem Management um E.Go-Gründer Günther Schuh. Der Kaufvertrag sei am Montag notariell beurkundet worden, teilt die Firma mit. Der Kaufpreis ist bislang nicht bekannt.

E.Go hatte Anfang April einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Die Corona-Pandemie hatte sowohl den Verkauf der kleinen Elektroautos als auch Lieferketten unterbrochen, erklärte das Unternehmen. E.Go fand während der Krise zunächst keine zusätzlichen Investoren. Das Unternehmen, gegründet 2015 vom Aachener Professor Schuh, produziert batteriebetriebene Stadtautos mit Einstiegspreisen um 13 000 Euro, je nach staatlicher Förderung. Allerdings machen etablierte Autobauer E.Go zunehmend Konkurrenz. Die Produktionszahlen blieben bislang weit hinter Schuhs Ankündigungen zurück.

Chef der neuen Firma Next.E.Go soll nun Ulrich Hermann werden. Hermann war bis Frühjahr Vorstandsmitglied der Heidelberger Druckmaschinen AG. Gründer Schuh hingegen soll Chef des Verwaltungsrats des Nachfolgeunternehmens werden. E.Go brauche einen "professionellen und strategischen Partner", sagt Schuh, damit sich die Marke auf dem Markt etablieren und wachsen könne. Next.E.Go benötige nun noch eine Zulassung als Autobauer und müsse Verträge mit Lieferanten umstellen, teilt das Unternehmen mit. Danach solle auch die Produktion in Aachen wieder anlaufen.

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