Auto - Saarbrücken:Jost kritisiert Schreiben des Kraftfahrt-Bundesamtes

Saarbrücken (dpa/lrs) - Der Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz, Reinhold Jost (SPD), hat einen Brief des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) an 1,5 Millionen Besitzer von Diesel-Autos kritisiert. Wenn das Amt für Umtauschangebote und Preisnachlässe von Autoherstellern werbe, "dann ist das weder aus Sicht der Verbraucher noch aus Sicht des Umweltschutzes eine akzeptable Lösung", teilte der saarländische Minister für Umwelt und Verbraucherschutz am Montag in Saarbrücken mit.

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz, Reinhold Jost (SPD), hat einen Brief des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) an 1,5 Millionen Besitzer von Diesel-Autos kritisiert. Wenn das Amt für Umtauschangebote und Preisnachlässe von Autoherstellern werbe, "dann ist das weder aus Sicht der Verbraucher noch aus Sicht des Umweltschutzes eine akzeptable Lösung", teilte der saarländische Minister für Umwelt und Verbraucherschutz am Montag in Saarbrücken mit.

Das KBA hatte geschrieben, wer die Umtauschprämien in Anspruch nehme, leiste "einen wirksamen und maßgeblichen Beitrag zur Reduzierung der Fahrzeugemissionen und zu einer Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten". Zudem wurde auf Hotlines der Hersteller BMW, Daimler und VW verwiesen. Das Schreiben wurde bereits vom ADAC und von den Verbraucherzentralen kritisiert. Das Bundesverkehrsministerium sprach hingegen von einem "reinen Informationsschreiben".

Der Umwelt werde "ein Bärendienst" erwiesen, wenn tausende fahrtüchtige Diesel einfach aussortiert würden, statt eine Nachrüstung zu prüfen, erklärte Jost. "Es sollte immer zuerst geschaut werden, ob Fahrzeuge nachgerüstet werden können." Dies dürfe nicht auf Kosten der Verbraucher gehen. Die Bürger vertrauten darauf, dass die Informationen eines Bundesamtes "zuverlässig und neutral" seien.

Jost kritisierte, dass die Bundesbehörde sich weigere, den Ländern Informationen über die Zahl der von "Schummel-Software" betroffenen Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. "Das ist nicht hinnehmbar. Die Verbraucher dürfen von einer Bundesbehörde Transparenz erwarten."

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