Auto - Rietheim-Weilheim:Zulieferer Marquardt klagt über Corona-Lockdown in Shanghai

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Rietheim-Weilheim (dpa/lsw) - Die Geschäfte des Automobilzulieferers Marquardt sind durch den Corona-Lockdown in der chinesischen Stadt Shanghai derzeit stark beeinträchtigt. Seit rund zwei Wochen übernachteten etwa 200 Mitarbeiter im konzerneigenen Standort im Stadtteil Pudong, sagte Firmenchef Harald Marquardt dem "Südkurier".

Teils würden die Beschäftigten von den Behörden aufgrund der strikten Quarantänebestimmungen nicht nach Hause gelassen. Andere fürchteten, nach einer Rückkehr in ihren Wohnungen festgesetzt zu werden. "Die Zustände sind unerträglich", sagte Marquardt am Firmensitz in Rietheim-Weilheim (Kreis Tuttlingen). "Unsere Mitarbeiter wohnen, essen und schlafen seit Tagen in ihren Büros."

Das Unternehmen habe das Nötigste, etwa Schlafgelegenheiten und 400 Schlafsäcke, zur Verfügung gestellt und übernehme auch die Versorgung des Personals mit Getränken und Lebensmitteln. Die Möglichkeiten seien aber beschränkt, da Personal aus Deutschland aufgrund strikter Einreisebestimmungen Wochen benötigen würde, um vor Ort zu sein.

Für die 26 Millionen Einwohner des chinesischen Wirtschafts- und Finanzzentrums gilt eine teilweise seit zwei Wochen andauernde Ausgangssperre. Trotz Null-Covid-Strategie erlebt China die größte Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Die allermeisten Fälle wurden in Shanghai entdeckt.

Der Automobilzulieferer machte den Angaben zufolge zuletzt rund 20 Prozent seines Jahresumsatzes von 1,3 Milliarden Euro in China. In den zwei chinesischen Werken von Marquardt sind demnach rund 1300 Menschen beschäftigt.

© dpa-infocom, dpa:220413-99-908152/2

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