Auto - Rietheim-Weilheim:Marquardt: Brauchen Vision für die Zeit nach Corona

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Dr. Harald Marquardt, Vorsitzender der Geschäftsführung des Autozulieferers Marquardt. Foto: Marquardt Service GmbH/Marquardt Service GmbH/obs/Archivbild (Foto: dpa)

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Rietheim-Weilheim (dpa/lsw) - Der Chef des Autozulieferers Marquardt hat an die Politik appelliert, einen Plan für die Zeit nach dem Ende des Corona-Lockdowns vorzulegen. "Mir fehlt eine klare Vision, wie es danach weitergeht", sagte Harald Marquardt, der Vorsitzende der Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur. Unternehmen müssten das wissen, um vorausplanen und ihre Produktion am Tag X dann auch wieder aufnehmen zu können. Wenn dann alle Stricke reißen, könne dieser Tag X auch durchaus nochmal verschoben werden. Wichtig sei aber die Botschaft, dass es einen Plan gebe.

"Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter", betonte Marquardt. Aber man dürfe eben auch die Entwicklung der Wirtschaft nicht auf die leichte Schulter nehmen. Er sei überzeugt, dass es möglich sei, die Wirtschaft nach dem Vorbild Chinas oder Südkoreas wieder anzufahren - unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Marquardt selbst zeigt sich demonstrativ mit Schutzmaske, im ganzen Unternehmen ist das Tragen einer Maske schon länger Pflicht.

"Wir hätten den Umgang mit Corona jetzt eigentlich im Griff", sagte Marquardt. "Aber jetzt fehlen die Aufträge." Das Familienunternehmen, das nach eigenen Angaben rund 80 Prozent seines Geschäfts im Automobilbereich macht, hat Kurzarbeit angemeldet und erwartet angesichts der Coronavirus-Pandemie ein schwieriges Jahr.

2019 verbuchte Marquardt nach Angaben vom Freitag einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Das war deutlich weniger als geplant, aber immerhin noch ein Plus von 1,1 Prozent in einem rückläufigen Markt. Zum Gewinn macht das Unternehmen generell keine Angaben. Weltweit arbeiten rund 10 500 Menschen an 20 Standorten für Marquardt.

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