Süddeutsche Zeitung

Auto - Hannover:Weil: Erwarte vorerst kein neues VW-Werk in der Türkei

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil geht angesichts der türkischen Militäroffensive in Syrien derzeit nicht vom Bau eines neuen VW-Werkes nahe Izmir aus. "Die Bilder, die wir aus Nordsyrien sehen, sind entsetzlich", sagte der SPD-Politiker, der auch im Volkswagen-Aufsichtsrat sitzt, am Dienstag in Hannover. Die Militäroffensive sei ein offensichtlicher Bruch des Völkerrechts, die eine enorme Flüchtlingswelle und eine allgemeine Verschärfung der Sicherheitslage ausgelöst habe. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Volkswagen unter diesen Bedingungen in der Türkei eine Milliardeninvestition vornimmt." Diese Einschätzung teile nach seinem Wissen auch der Vorstand des Autobauers.

Wie Weil zu verstehen gab, gehe es im Moment um einen Aufschub und keine komplette Absage der VW-Pläne in der Türkei. "Die Verhandlungen sind zu dem Vorhaben nach wie vor nicht final abgeschlossen." Er hoffe, dass sich die Verhältnisse in der Türkei normalisierten. VW hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Beschluss für ein neues Werk nahe Izmir verschoben worden sei. Wie Weil sagte, ist die nächste Aufsichtsratssitzung für Mitte November geplant.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191015-99-302710
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal