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Auto - Bremen:Wandel Autoindustrie: Bovenschulte setzt auf Mitbestimmung

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Bremen (dpa/lni) - Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte rät der Autobranche, in ihrem Strukturwandel die Chancen der Mitbestimmung zu nutzen. Das über Jahrzehnte erprobte Miteinander von Firmen und Mitarbeitern sei ein gutes Mittel, "um den technologischen Wandel zu bewältigen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Bremen.

"Die Automobilindustrie ist der zentrale Zweig der deutschen Volkswirtschaft", sagte Bovenschulte bei der Konferenz AutoDigital, die von der Weser-Kurier Mediengruppe organisiert wurde. In Bremen sei das Mercedes-Werk mit mehr als 12 000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber. Noch einmal so viele Jobs gebe es bei Zulieferfirmen.

In den vergangenen Wochen hatten indes viele Autokonzerne und Zulieferer die Streichung von Zehntausenden Stellen angekündigt. Die Branche ist wegen des Dieselskandals, aber auch wegen des Umsteuerns auf Elektromobilität und Digitalisierung unter Druck.

Allein der Mercedes-Mutterkonzern Daimler Benz will bis 2022 weltweit 10 000 Jobs streichen. Von 1,4 Milliarden Euro Einsparungen beim Personal sollen nach Betriebsratsangaben zwei Drittel in Deutschland erbracht werden. Die Auswirkungen auf Mercedes in Bremen, das nach Peking weltweit zweitgrößte Werk, sind noch unklar.

Der Zulieferer Bosch stellt in Bremen seine Produktion ein, 240 Jobs fallen weg. Der Senat werde sich dafür einsetzen, dass Bremen weiter "ein starker Standort der Mobilitätsbranche" bleibe, sagte Bovenschulte.

Der Produktionsvorstand der Mercedes Benz AG, Jörg Burzer, sagte auf der Konferenz, alle europäischen Mercedes-Werke sollten bis 2022 ohne Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid CO2 arbeiten.

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