Auto:Apple soll Interesse an McLaren haben

File: Apple In Talks to Buy Mclaren Bargain Hunters Hit The Streets As Sales Begin

Ein Einstieg bei McLaren könnte Apple den Zugang zur Autoindustrie erheblich einfacher machen.

(Foto: Scott Barbour)
  • Apple liebäugelt seit einiger Zeit mit dem Einstieg ins Autogeschäft.
  • Nun berichtet die Financial Times von einer möglichen Übernahme des britischen Sportwagenherstellers McLaren.
  • McLaren könnte bis zu 1,7 Milliarden Euro wert sein.

Dass Apple Interesse an der Ausweitung seiner Geschäfte in die Automobilindustrie hat, gilt als gesichert. Nur wie Apple das anstellen wird, ist unklar. Geld genug ist ja da - der Konzern könnte mühelos die gesamte deutsche Autoindustrie kaufen. Aber so viel Auto will Apple gar nicht.

Nun wird die Financial Times etwas konkreter und nennt einen Namen: McLaren. Im Gespräch seien eine komplette Übernahme des britischen Sportwagenherstellers - oder zumindest eine strategische Beteiligung. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit den Verhandlungen vertraute Personen.

McLaren könne bis zu 1,7 Milliarden Euro wert sein

Die Gespräche hätten schon vor einigen Monaten begonnen. Die Autofirma, zu der auch ein Formel-1-Team gehört, könne eine bis eineinhalb Milliarden Pfund (bis zu 1,74 Mrd Euro) wert sein, hieß es.

In den vergangenen Jahren erlöste McLaren jeweils rund eine viertel Milliarde Pfund. Als Betriebsergebnis wird nach Daten von Bloomberg ein Verlust von 20 MIllionen Pfund angeben. Börsennotiert ist das Unternehmen nicht.

McLaren baut straßentaugliche Sportwagen, die bis zu einer Million Euro kosten können. Im vergangenen Jahr stellte McLaren etwas über 1600 Fahrzeuge her. Zugleich ist die Firma aber nicht zuletzt durch ihren Formel-1-Rennstall auch stark beim Einsatz innovativer Kunststoff-Materialien und der Autoelektronik.

Zuletzt hieß es in Medienberichten, das Interesse von Apple verlagere sich eher auf die Entwicklung von Software für Roboterwagen. Ursprünglich soll der Bau eines eigenen Elektro-Autos im Vordergrund gestanden haben.

Selbstfahrende Autos

Vor zehn Tagen berichtete die New York Times, Apple habe angefangen, selbstfahrende Autos zu testen. Die Roboterwagen seien auf eingeschränkten Strecken in abgeschirmter Umgebung unterwegs.

In diesem Jahr investierte Apple bereits überraschend eine Milliarde Dollar in den chinesischen Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing. Konzernchef Tim Cook sprach von einer strategischen Investition in den Uber-Konkurrenten.

Bei dem genannten Preisniveau für McLaren wäre das der zweitgrößte Zukauf von Apple nach der Übernahme des Kopfhörer-Anbieters Beats Electronics samt angeschlossenem Musik-Streamingdienst für drei Milliarden Dollar.

Apple sitzt auf Geldreserven von 230 Milliarden Dollar. Über 90 Prozent davon lagern außerhalb der USA, vor allem in Irland. Die EU-Kommission forderte von Apple gerade erst, potenziell mehr als 13 Milliarden Euro Steuern an Irland nachzuzahlen, weil die Steuervereinbarungen mit dem Land als illegale Beihilfe eingestuft wurden. Apple wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren. McLaren lehnte nach Angaben der FT zunächst einen Kommentar ab, später teilte ein McLaren-Sprecher mit, dass es keine Gespräche mit Apple über ein Investment gebe. Viele Beobachter vermuten trotzdem, dass an der Geschichte etwas dran ist, da unabhängig von der FT auch die New York Times von den Gesprächen zwischen McLaren und Apple berichtet hatte.

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