AutoindustrieAudi baut den Vorstand um

Renate Vachenauer hat beim Münchner Audi-Rivalen BMW Karriere gemacht und ist 2021 nach Ingolstadt gekommen.
Renate Vachenauer hat beim Münchner Audi-Rivalen BMW Karriere gemacht und ist 2021 nach Ingolstadt gekommen. (Foto: Sven Simon/Frank Hoermann/Imago)

Die einzige Frau verlässt die Chefetage des Ingolstädter Autobauers: Wer Renate Vachenauer, die für die Beschaffung zuständig war, folgt, ist noch offen.

Von Christina Kunkel und Stephan Radomsky, München

Schon am Vormittag war die Personalie durchgesickert, am Nachmittag folgte dann die Bestätigung: Audi baut seinen Vorstand um – und mit Vorständin Renate Vachenhauer, zuständig für die Beschaffung, verlässt die einzige Frau die Chefetage des Ingolstädter Autobauers. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit, zuvor hatten bereits mehrere Medien über den anstehenden Wechsel berichtet. Die Trennung erfolge „auf eigenen Wunsch und in bestem beiderseitigem Einvernehmen“, hieß es in der Mitteilung weiter – und zwar per sofort. Das habe der Aufsichtsrat beschlossen.

Vachenhauer hatte zunächst beim Münchner Audi-Rivalen BMW Karriere gemacht und war 2021 nach Ingolstadt gekommen. Dort war sie vor zweieinhalb Jahren in den siebenköpfigen Vorstand aufgerückt. Dass die Personalie nun zu früh an die Öffentlichkeit gedrungen sein könnte, scheint zumindest wahrscheinlich: Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Vachenhauer solle erst „zu gegebener Zeit“ benannt werden und dann ab Anfang des kommenden Jahres übernehmen, hieß es. So lange werde Produktionsvorstand Gerd Walker die kommissarische Leitung des Ressorts Beschaffung übernehmen.

Audi leidet derzeit besonders unter den Verwerfungen auf dem weltweiten Automarkt. In China, lange der „zweite Heimatmarkt“ der Ingolstädter, hat die Marke viele Kunden verloren, zugleich hat Audi als einziger der großen deutschen Hersteller kein eigenes Werk in den USA und ist deshalb von den Importzöllen auf Autos besonders stark betroffen. Wegen der schlechten Geschäftslage läuft derzeit ein Sparprogramm, in dessen Rahmen insgesamt 7500 Jobs wegfallen sollen, zudem steht eine Entscheidung über eine eigene Produktion in Amerika an.

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