Audi:Verärgerung über Dieselskandal

Aktionäre kritisieren die schleppende Aufklärung in der Abgasaffäre.

Von Max Hägler, Ingolstadt

Audi-Aktionäre haben den Autobauer wegen der schleppenden Aufklärung des Dieselskandals scharf kritisiert. "Ich wünsche mir, dass nicht bewältigt, sondern aufgearbeitet wird", sagte Andreas Breijs von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz auf der Audi-Hauptversammlung in Ingolstadt. Erst in dieser Woche war bekannt geworden, dass auch 60 000 Wagen der Modelle A6 und A7 mit Euro-6-Motoren manipuliert wurden, das sind Motoren, die angeblich besonders umweltschonend arbeiten. "Der Arbeitsfehler in einer unserer Fachabteilungen ist gravierend", sagte dazu Konzernchef Rupert Stadler. Es handle sich aber nicht um eine neue Manipulationssoftware. Die Staatsanwaltschaft, die bereits mehrmals die Audi-Zentrale durchsuchte, hat die Betrugsermittlungen um diesen Fall ausgeweitet. "Das tut weh", sagte Helmut Kroll von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Und er fragte, ob das Management "eigentlich keine moralische oder rechtliche Verpflichtung" sehe, die Kunden mobil zu halten - angesichts möglicher Fahrverbote. Die Antwort blieb vage: Audi wolle mithelfen, Verbote zu vermeiden, hieß es. Die Einzelaktionäre bei Audi haben aber ohnehin kaum Einfluss: 99,5 Prozent der Audi-Anteile hält die Konzernmutter VW.

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