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Atomkraft - Neckarwestheim:Castortransporte: Juristische Schlappe für Neckarwestheim

Neckarwestheim (dpa/lsw) - Im Streit um Atommülltransporte auf dem Neckar hat die Gemeinde Neckarwestheim eine juristische Niederlage erlitten. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) habe die Sicherheitsbedenken der Kommune gegen die Beförderung ausgedienter Brennelemente per Spezialschiff abgelehnt, sagte Bürgermeister Jochen Winkler am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

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Neckarwestheim (dpa/lsw) - Im Streit um Atommülltransporte auf dem Neckar hat die Gemeinde Neckarwestheim eine juristische Niederlage erlitten. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) habe die Sicherheitsbedenken der Kommune gegen die Beförderung ausgedienter Brennelemente per Spezialschiff abgelehnt, sagte Bürgermeister Jochen Winkler am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir hatten durchaus Hoffnung in die Beschwerde gesetzt", meinte der parteilose Politiker. "Jetzt wird es natürlich schwieriger, den dritten Transport zu verhindern, den wir im Oktober erwarten." Mit ihrer Beschwerde stemmte sich die Gemeinde gegen die Beförderung von hoch radioaktiven Müll durch den Energieversorger EnBW vom stillgelegten Atommeiler Obrigheim ins Zwischenlager Neckarwestheim.

Je drei Castoren mit ausgedienten Brennelementen waren bereits in zwei Fahrten im Juni und im September ins Zwischenlager gebracht worden. Mittelfristig sind drei weitere Transporte mit je drei Behältern geplant. Insgesamt sollen 342 ausgediente Brennelemente in das etwa 50 Kilometer entfernte Zwischenlager gebracht werden.

"Im Unterschied zur ersten Instanz hat sich das OVG mit unseren Argumenten auseinandersetzt. Das ist das Positive an der Niederlage", sagte Winkler. Der Bürgermeister will nun weitere Schritte prüfen.

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