Atomkraft - Garching bei München:Neue Gebäude am Reaktor FRM II erweitern Platz für Forschung

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Bernd Sibler (CSU), Wissenschaftsminister von Bayern. Foto: Sven Hoppe/dpa Pool/dpa (Foto: dpa)

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Garching (dpa/lby) - Mit der Eröffnung von zwei neuen Gebäuden stehen am Garchinger Forschungsreaktor FRM II seit Donnerstag zusätzliche Forschungskapazitäten zur Verfügung. Auf rund 4550 Quadratmetern Fläche entstanden in dreijähriger Bauzeit neue Labore, Büros und Werkstätten. Die Baukosten von 38 Millionen Euro teilen Bund und Land; rund 20 Millionen steuerte der Bund bei.

Der FRM II als Teil des Heinz Maier-Leibnitz Zentrums (MLZ) ist nach Angaben der Technischen Universität München (TUM) als Betreiberin die leistungsfähigste Neutronenquelle weltweit. Am MLZ sind auch das Forschungszentrum Jülich und das Helmholtz-Zentrum Geesthacht beteiligt, die ebenfalls die Räumlichkeiten nutzen werden. Derzeit steht der FRM II allerdings wegen der Corona-Beschränkungen still, damit ruht auch die Forschung mit Neutronen.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) erinnerte daran, dass die Forschung mit Neutronen in Deutschland vor über 60 Jahren am Atom-Ei in Garching begann. Daraus seien Anwendungen hervorgegangen wie Radioisotope gegen Krebs oder Halbleiter für den Stromtransport. Mit der Erweiterung werde Raum geschaffen für mehr Grundlagenforschung und Raum für anwendungsnahe Forschung in Bereichen wie Energie, Gesundheit und Umwelt, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium.

Am MLZ und FRM II arbeiten rund 400 Menschen. Jährlich kamen bisher bis zu 1200 Gastwissenschaftler aus aller Welt, um die Neutronen für ihre Projekte zu nutzen - in der Biologie, Chemie und Physik wie auch in den Geo-, Ingenieur- oder Materialwissenschaften.

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