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Atomkraft - Aachen:Aachen gegen längere Laufzeit von belgischem Atomkraftwerk

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Aachen (dpa/lnw) - Die Stadt Aachen hat sich nachdrücklich für ein Ende der Laufzeitverlängerung des rund 150 Kilometer entfernten belgischen Kernkraftwerkes Doel bei Antwerpen ausgesprochen. "Mit großer Sorge nehmen die Menschen in unserer Region die Diskussion um die Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Doel wahr", erklärte am Mittwoch einvernehmlich der Hauptausschuss der Stadt.

Damit schloss sich die Stadt einer überregionalen Stellungnahme im Rahmen der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung zur Laufzeitverlängerung des Werks an. "Die Menschen in unseren Regionen werden durch den Betrieb veralteter Atomreaktoren einem permanenten Risiko ausgesetzt", heißt es dort. Diese Reaktoren müssten sofort stillgelegt werden, spätestens aber mit ihrem Laufzeitende vom Netz genommen werden.

Wenn immer wieder Zwischenfälle aufträten und technische Auffälligkeiten in grenznahen kerntechnischen Anlagen festgestellt würden, werde das Sicherheitsgefühl der Menschen vor allem in den grenznahen Regionen empfindlich berührt. "Im Hinblick auf die wiederholten Zwischenfälle beim Betrieb des belgischen Atomkraftwerks Doel, aber auch der Reaktoren in Tihange, ist dies der Fall", erklärte das Gremium.

Die beiden Reaktoren Doel 1 und Doel 2 sollen bis 2025 am Netz bleiben. Dies hatte Belgien 2015 ohne ein grenzüberschreitendes Prüfverfahren beschlossen. Der Europäische Gerichtshof und der belgische Verfassungsgerichtshof hatten entschieden, dass das nachgeholt werden muss.

© dpa-infocom, dpa:210609-99-927455/2

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