Athen leiht sich kurzfristig Geld:Griechenland rettet sich durch den August

Athen hat kein Geld mehr, muss aber in wenigen Tagen einen Milliardenkredit zurückzahlen. Griechenland hat es jetzt geschafft, sich dafür kurzfristig Kapital auszuleihen. Eine unmittelbare Pleite hat das Land somit zunächst verhindert.

Griechenland hat sich etwas Luft verschafft. Das Land hat sich genügend Geld am Finanzmarkt geliehen, um durch den August zu kommen. Griechenland ist eigentlich vom Kapitalmarkt abgeschnitten, Investoren trauen dem Land nicht. Athen bekommt deswegen bisher regelmäßig Tranchen aus dem Rettungspaket, um die Staatsausgaben bezahlen zu können. Der nächste Notkredit wird allerdings frühestens im September freigegeben, wenn die Troika dem Land Reformfortschritte bescheinigt. Die Aufsicht aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) wird dann die Kontrollen fortsetzen.

Doch am 20. August muss Griechenland einen großen Kredit zurückzahlen - ausgerechnet an die EZB. Sie hatte nervösen Händlern eine Anleihe im Volumen von 3,2 Milliarden Euro abgekauft, die dann ausläuft.

Weil Griechenland dafür nicht rechtzeitig neue Milliarden aus dem Rettungsschirm bekommt, hat das Land besondere Anleihen ausgegeben. Die sogenannten T-Bills laufen nur sehr kurzfristig, in diesem Fall 13 Wochen. Investoren vertrauen ihnen deswegen eher. Andere Länder zahlen Anleihen teilweise erst in zehn Jahren zurück.

Knapp 4,1 Milliarden Euro hat Griechenland auf diesem Weg jetzt eingesammelt, teilte die Schuldenagentur des Landes mit. Dafür zahlt Athen 4,43 Prozent Zinsen. Bereits vergangene Woche hatte Griechenland sich über 26-wöchige T-Bills 625 Millionen Euro geliehen. Damals lag der Zins leicht niedriger, und die Nachfrage nach den Papieren war doppelt so hoch.

Athen hat nun genügend Geld, um die Schulden bei der EZB zurückzuzahlen. Eine Pleite des Landes im August ist damit unwahrscheinlich geworden.

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