MythologieAriane

Kretische Königstochter, nach der die Raketen der europäischen Weltraumbehörde Esa benannt sind.

Von Johanna Pfund

In der griechischen Mythologie wird den Hauptfiguren wenig erspart: Glück und Unglück, Verrat und Treue, Liebe und Hass scheinen in jeder Geschichte miteinander verwoben zu sein. So auch bei Ariane oder Ariadne, Tochter des Minos auf Kreta, spätere Gattin des Weingotts Dionysos. Kurzfassung: Sie verliebt sich in Theseus aus Athen, der seinerseits ihren Halbbruder, den im Labyrinth lebenden Minotaurus töten soll. Damit ihr Angebeteter von dort wieder herausfindet, gibt sie ihm ein Wollknäuel mit, das er abwickelt; und so weist der Faden dem Theseus den Weg zurück. Allerdings scheint er treulos zu sein und lässt Ariadne bei der Flucht auf Naxos zurück – wo sie von Dionysos gefunden wird. Weshalb die Europäische Raumfahrtagentur Esa ihr Raketenprogramm nach der Tochter des Minos benannte, ist nicht ganz klar, doch steht sie damit in guter Raumfahrttradition – man denke an die Apollo-Missionen der Nasa, benannt nach dem griechischen Gott des Lichts und der Wissenschaften. Womöglich sieht die Esa ein Vorbild in der Kreativität und Intelligenz, die einst Ariadne in puncto Labyrinth an den Tag gelegt hatte. Die neue Trägerrakete Ariane 6 soll an diesem Dienstagabend vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten.

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