Mittwochnachmittag, kurz vor fünf, reguläre Einkaufszeit. Doch die Fenster eines Supermarktes in Saavedra, einem ruhigen Mittelklasseviertel in Buenos Aires, sind verrammelt. Schwere Stahlgitter verdecken die Scheiben, hinter denen man noch die Plakate mit den Sonderangeboten sehen kann. Nur eine Eingangstür ist geöffnet, dahinter ein Wachmann, freundliches Nicken, Taschenkontrolle, dann erklärt der Mann, das alles sei jetzt leider notwendig. "Sie wissen schon, wegen der Lage im Land", sagt er. "Überall gibt es jetzt doch diese saqueos."
Massendiebstähle:Jetzt plündern sie in Argentinien Geschäfte
Ein Supermarktbesitzer in Buenos Aires verschließt ein Metalltor am Eingang seines Ladens - aus Sorge vor Plünderungen.
(Foto: Victor R. Caivano/AP)Schon lange ist die Stimmung angespannt, jetzt droht die Lage zu eskalieren: Mobs rauben Supermärkte und Geschäfte aus. Ein altes Trauma wird wach.
Von Christoph Gurk, Buenos Aires
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