42-Stunden-Woche:Mehr arbeiten - warum nicht?

42-Stunden-Woche: Eine Debatte von vorvorgestern? Über die Jahre ist die Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland immer besser geworden. Sie arbeiten für mehr Geld weniger.

Eine Debatte von vorvorgestern? Über die Jahre ist die Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland immer besser geworden. Sie arbeiten für mehr Geld weniger.

(Foto: imago stock&people/imago/imagebroker)

Der Sozialdemokrat Sigmar Gabriel stellt den Deutschen die 42-Stunden-Woche in Aussicht. Ausgerechnet ein früherer SPD-Chef? Die Aufregung ist groß. Aber Gabriel hat recht.

Kommentar von Marc Beise

Sigmar Gabriel möchte, dass die Deutschen mehr arbeiten: Diese Interview-Nachricht war zu Wochenbeginn geeignet, die Stimmung an einem ohnehin heißen Tag im Büro weiter anzuheizen. War der Ex-Politiker Gabriel nicht einst SPD-Vorsitzender, ausgerechnet. Wäre es nicht eigentlich seine Pflicht, sich für die Armen und Unterdrückten einzusetzen, statt ihnen weitere Zumutungen in Aussicht zu stellen? Verdient er nicht heute sein Geld in der Wirtschaft auf der Managerseite? Na also! Und dann ein solcher Vorschlag ausgerechnet in Zeiten, die ohnehin schwer und ungewiss sind, wie instinktlos. Und weiß man nicht aus Arbeitswissenschaft und Demoskopie längst, dass Menschen sich wohler fühlen, wenn sie weniger arbeiten? Noch nie was von Work-Life-Balance gehört? Eine "Debatte von vorvorgestern" sei das, befand kürzlich Die Zeit zu einem ähnlich gelagerten Vorstoß des Industrie-Präsidenten Siegfried Russwurm.

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