Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau sind im vergangenen Jahr 6800 Stellen „weggefallen“. Zum Jahresende 2024 beschäftigten die Hersteller damit insgesamt 1,02 Millionen Mitarbeiter, wie der Branchenverband VDMA am Freitag mitgeteilt hat. Das entspreche einem Minus von 0,7 Prozent. Damit habe der Maschinenbau seine Position als größter industrieller Arbeitgeber in Deutschland halten können, heißt es in der Mitteilung. Das sei „bemerkenswert“, weil die Produktion 2024 nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts um preisbereinigt 7,5 Prozent fiel.
Auf welche Weise der „Wegfall“ erfolgte – ob auch durch Kündigungen oder nur durch Renteneintritte – lasse sich aber nicht aufschlüsseln, heißt es. In die Statistik einbezogen werden zudem nur Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten. Aber die Aussichten am Arbeitsmarkt seien weiter trübe: Auch 2025 dürfte sich der Beschäftigtenabbau fortsetzen, schreibt der Verband. Die konjunkturellen und strukturellen Belastungen würden auch weiterhin die Hersteller von Investitionsgütern treffen, also den Maschinen- und Anlagenbau. „Das wird nicht gänzlich ohne Spuren an den Beschäftigtenzahlen vorbeigehen“, so VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Die Branche bekommt absehbar ein Alters-Problem
Viele Unternehmen versuchten derzeit über Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit, ihre Beschäftigten zu halten. Der Verband verweist dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, wonach im Oktober rund 53 000 Beschäftigte aus der Branche in Kurzarbeit waren, Tendenz steigend: Nach Erhebungen des VDMA erwarten 27 Prozent der Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 einen Anstieg der Kurzarbeit, 58 Prozent ein gleichbleibendes Niveau. Auch das aber werde einen weiteren, „hoffentlich nur leichten Abbau“ der Beschäftigung jedoch nicht verhindern können. Rund ein Viertel der Unternehmen sehe sich zudem gezwungen, im ersten Halbjahr 2025 Personal abzubauen. „Wie viel davon dauerhaft sein wird, wie viel zu einem späteren Zeitpunkt durch Neueinstellungen kompensiert werden kann, lässt sich seriös nicht sagen“, so Wiechers.
Für 2025 rechnet der Verband mit einem weiteren Rückgang der Produktion um real zwei Prozent. Viele Firmen mühten sich aufgrund des hartnäckigen Fachkräftemangels dennoch, ihre Stammbelegschaft zu halten. Aus gutem Grund: Etwa elf Prozent der Mitarbeiter sind älter als 60 Jahre, rund ein Viertel 50 Jahre und darüber. Der VDMA verweist deshalb auf Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft, wonach sich in den nächsten zehn Jahren unter dem Strich eine Lücke von fast 180 000 Beschäftigten in der Branche ergibt.