Arbeitsmarkt im April:Drei-Millionen-Grenze, wir kommen

Die Erholung des deutschen Arbeitsmarktes hat sich im Frühjahr beschleunigt: Die Zahl der Arbeitslosen nahm im April deutlich ab und dürfte schon bald die Drei-Millionen-Grenze unterschreiten.

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat die Frühjahrsbelebung im April zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen geführt.

Bundesagentur veröffentlicht April-Arbeitslosenzahlen

Die Agentur für Arbeit in Leipzig: Bundesweit hat die Behörde im April Kunden verloren. Denn der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin sehr gut.

(Foto: dpa)

Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) Nürnberg mitteilte, waren in diesem Monat 3,078 Millionen Arbeitslose registriert. Das seien 132.000 weniger gewesen als im März und 321.000 weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote ging im Monatsvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent zurück. "Mit dem konjunkturellen Aufschwung hat sich auch die stabile, positive Arbeitsmarktentwicklung fortgesetzt", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Der Rückgang im April falle etwas schwächer aus als im Vorjahr, weil Ostern spät gewesen sei. Viele Arbeitgeber warteten mit Neueinstellungen bis nach den Ferien.

Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Erwerbslosenzahl um 37.000 auf 2,970 Millionen zurück. Die saisonbereinigte Zahl lag damit erstmals seit Juni 1992 unter drei Millionen.

Die Experten beurteilten die neuen Arbeitsmarktdaten positiv: "Die Beschäftigung steigt, die Arbeitslosigkeit sinkt. Wir sind erstmals wieder unter den drei Millionen angekommen. Das sind ganz hervorragende Zahlen. Sie tun dem Haushalt und den Konsumenten gut", sagte Andreas Scheurle von der Dekabank.

Sein Kollege Norbert Bräms von Sal. Oppenheim teilte dies positive Einschätzung: "Die Konjunktur läuft, das zeigen die aktuellen Daten. Die Stimmungsindikatoren sind trotz jüngster Rückgänge noch auf hohem Niveau. Die Arbeitsmarktdaten passen zu diesem Bild und unterstützen mittelfristig die Konjunktur, da der Konsum angeschoben wird. Deutschland ist in Europa die stärkste Konjunktur-Lok, andere Länder werden davon profitieren."

Eckart Tuchtfeld von der Commerzbank mahnte zwar, dass die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung nicht ewig andauern werde, für dieses und das kommende Jahr gab er aber Entwarnung: "Das ist eine recht starke Zahl vom deutschen Arbeitsmarkt. Es spiegeln sich darin sowohl Saisoneffekte, also die kräftige Frühjahrsbelebung, als auch die starke Konjunktur wider. Deswegen erwarten wir auch in der nächsten Zeit weitere monatliche Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit und spiegelbildlich einen weiteren Aufbau der Erwerbstätigkeit. Die gute Entwicklung geht sicherlich im laufenden Jahr weiter, und auch für das kommende Jahr rechnen wir mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit."

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