Arbeitskampf des Sicherheitspersonals:Streik legt Frankfurter Flughafen weitgehend lahm

Chaotische Zustände, Wartende mit Kreislaufproblemen: Wegen des Streiks der privaten Sicherheitsleute ist der Frankfurter Flughafen für Passagiere weitgehend gesperrt worden.

Der Frankfurter Flughafen ist am Freitag für Passagiere weitgehend gesperrt worden. Wegen des Streiks der etwa 5000 privaten Sicherheitsleute gebe es keine Kontrollen mehr. Nun werden nur noch Fluggäste abgefertigt, die in Frankfurt umsteigen müssen, wie ein Sprecher der Bundespolizei erklärte.

Der Flughafen gibt bekannt:

"Aufgrund von massiven Streikaktivitäten des Sicherheitspersonals am Flughafen Frankfurt finden heute keine Sicherheitskontrollen mehr für ab Frankfurt reisende Passagiere statt. Flugreisende werden gebeten, heute nicht mehr zum Flughafen zu kommen, da es keine Möglichkeit mehr gibt, die Flüge zu erreichen. Flugreisende werden gebeten sich auf den Internetportalen der Fluggesellschaften bzw. über Rundfunk-Verkehrsnachrichten (z.B. Hörfunk, Videotext) zu informieren und die Online-Umbuchungs- und Online-Kontaktmöglichkeiten zu nutzen."

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der privaten Sicherheitsunternehmen von zwei Uhr nachts bis 23 Uhr Freitagabend zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Verdi fordert in dem Tarifstreit einen einheitlichen Stundenlohn von 16 Euro. Die Arbeitgeber boten laut Verdi zufolge bislang nur 10 bis 13 Euro.

Am Vormittag hatte es Berichte über teils chaotische Zustände gegeben: Große Menschentrauben bildeten sich, weil nichts mehr ging. Manche Wartende bekamen Kreislaufprobleme.

Wenige Stunden vor der Sperrung hatte Verdi noch erklärt, einen Notdienst von 110 eigentlich Streikenden für wenige Kontrollen einzuführen. Streikleiter Matthias Venema sagte: "Wir wollen nicht zulasten der Gesundheit von Unschuldigen streiken." Er beschuldigte die Flughafengesellschaft Fraport, für die Situation verantwortlich zu sein. "Der Flughafenbetreiber war ganz offensichtlich überhaupt nicht vorbereitet auf die Situation oder hatte sie völlig falsch eingeschätzt. Wir haben die Aktion in angemessener Zeit vorher angekündigt."

© Süddeutsche.de/dpa/sekr/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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