- China Labor Watch beschuldigt einen chinesischen Zulieferer von Samsung und Lenovo, illegal Kinder zu beschäftigen.
- Samsung bestreitet die Vorwürfe.
Kritik an Zulieferer: Kinderarbeit, schlecht bezahlte Studenten
Die US-Arbeiterrechtsorganisation China Labor Watch (CLW) hat angeblich erneut Kinderarbeit bei einem chinesischen Tech-Zulieferer aufgedeckt. Nach Recherchen von CLW arbeiten mehr als zehn Kinder für HEG Electronics, eine chinesische Firma mit Sitz in Huizhou, Provinz Guangdong ( der Bericht auf englisch als PDF). Die Firma stellt für Samsung und Lenovo Geräteteile her. Die Kinder seien unter 16, der jüngste 14 Jahre alt. In China ist das illegal. Zudem würden dort mehr als 100 Studenten arbeiten, die weder Überstunden bezahlt noch Zuschläge für Nachtarbeit erhalten.
HEG Electronics bestreitet die Vorwürfe, man beschäftige keine Kinder. Gesichtserkennungssysteme würden sicherstellen, dass keine Minderjährigen in der Firma arbeiten. Auch Samsung gibt an, dass es in der Produktion für die eigenen Geräte keine Kinderarbeit gebe, ein Lenovo-Sprecher sagte der Organisation, dass man sich den Untersuchungsreport ansehen werde.
In einem alten Fall reagiert Samsung mit Produktionsstopp
Nach Angaben von CLW ist es das vierte Mal in zwei Jahren, dass die Organisation Kinderarbeit bei der Produktion für Samsung-Geräte entdeckt habe. Einmal habe Samsung dann zunächst die Produktion bei einem Zulieferer gestoppt, später aber wieder aufgenommen und die Bestellungen um 30 Prozent reduziert.
In China liegt das Mindestalter für Arbeiter bei 16 Jahren, Samsung selbst hat sich sogar verpflichtet, keine Arbeiter unter 18 bei seinen Zulieferern zu dulden. China Labor Watch enthüllt regelmäßig Missstände bei Technologie-Zulieferen. Nicht nur der größte Hardware-Zulieferer Foxconn steht häufig in der Kritik, auch andere, weniger bekannte Zulieferer produzieren ebenfalls kostengünstig dank Kinderarbeit.