Christina Lang hatte sich genau umgeschaut, die Stellenausschreibung hatte ihr gefallen, "die positiven Bewertungen auf der Plattform Kununu klangen gut", erinnert sie sich. Also bewarb sie sich, bekam den Job als Werkstudentin - und wurde enttäuscht. Elf Monate schuftete sie, oft am Wochenende, in einem Klima, das sie "toxisch" nennt. Als das Arbeitsverhältnis zu Ende war, teilte ihr der Chef beim Abschiedsgespräch mit: Arbeitszeugnis und die Praktikumsbescheinigung fürs Studium bekäme sie nur, wenn sie die Agentur positiv auf der Plattform Kununu bewerte. "Das Leben ist ein Geben und Nehmen", habe er gesagt, erinnert sich Lang, bis heute schockiert. Der Fall zeigt so einiges: Einerseits ist vielen Arbeitgebern klar, wie wichtig Bewertungsplattformen sind. Andererseits versteht so mancher trotzdem nicht, wie soziale Netzwerke im Arbeitskontext funktionieren. Denn Lang hat nicht nur die Bewertung verweigert, sondern ihre Erfahrung auf dem Netzwerk Linkedin geschildert - wo manche Leser und Leserinnen schlussfolgern konnte, von welchem Chef sie berichtet.
Arbeitswelt:Fünf Sterne für den Chef
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Viele Bewerber schauen heute zuerst auf Bewertungsplattformen, bevor sie einen Arbeitgeber wählen. Für Firmen kann das ein Problem sein - außer sie beachten ein paar Regeln.
Von Lea Hampel
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