Apps:Analysten: Apple wird mit Pokémon Go Milliarden verdienen

Apps: Die halbe Welt scheint mittlerweile im Pokémon-Wahnsinn zu sein. Das nützt auch Apple.

Die halbe Welt scheint mittlerweile im Pokémon-Wahnsinn zu sein. Das nützt auch Apple.

(Foto: AP)
  • Mit dem Hype um Pokémon Go verdienen nicht nur Nintendo und Niantic, die das Spiel gemeinsam entwickelt haben.
  • Auch der iPhone-Hersteller Apple kann sich auf Milliarden-Einnahmen mit dem Spiel vorbereiten.

Gefühlt ist die halbe Welt bereits dem Pokémon-Virus verfallen. Nicht nur Schulkinder irren auf Monsterjagd durch die Straßen, auch Anzugträger tollen plötzlich wie wildgeworden durch die Fußgängerzonen, um das nächste Pokémon einzusacken. Dahinter steckt ein großes Geschäft. Und von dem proftieren längst nicht nur der Konsolenanbieter Nintendo und die Firma Niantic, die das Spiel gemeinsam entwickelt haben.

Auch Firmen, die zunächst einmal nichts mit dem Spiel zu tun haben, können nun mit hohen Einnahmen rechnen. Ein Beispiel: der iPhone-Hersteller Apple. Wie der Guardian berichtet, dürfte das kalifornische Unternehmen allein in den nächsten ein bis zwei Jahren ungefähr drei Milliarden Dollar dank Pokémon Go verdienen. Das liegt vor allem an den zahlungswilligen Nutzern der App.

Bei Pokémon zahlen mehr Nutzer als bei Candycrush

Jedes Mal, wenn Pokémon-Spieler über den App-Store von Apple Zusatzleistungen für die Pokémon-App kaufen - sogenannte "PokéCoins" - verdient Apple mit. Das Unternehmen soll nach Ansicht von Experten etwa 30 Prozent des Umsatzes abbekommen, der mit den Zukäufen erzielt wird. Ein Geschäft, das sich lohnt: Pokémon-Jäger können nicht nur 100 PokéCoins für 99 Cent kaufen, sondern auch gleich 14 500 Stück für knapp 100 Dollar. Und gerade bei der Pokémon-App scheinen viele Nutzer bereit zu sein, mehr als nur die kostenlosen Inhalte zu nutzen.

Der Anteil der zahlenden Nutzer sei bei Pokémon Go zehnmal so hoch, wie bei dem einst extrem erfolgreichen Spiel Candycrush, sagte eine Analystin der Investmentbank Needham&Co dem Guardian. Erstaunliche Zahlen, wenn man bedenkt, dass Candycrush in den Jahren 2013 und 2014 jeweils eine Milliarde Dollar Gewinn einspielte.

Fraglich ist allerdings, wie lange der Hype um die Pokémon-Jagd anhalten wird. Sollte die App schon bald wieder von den Handys der Nutzer verschwinden, wie einst die Pokémon-Spielkarten von den Schulhöfen, dann verdient auch Apple weniger. Und beim Konkurrenten Google, der über seinen Playstore ebenfalls an der Pokémon-Hysterie mitverdient, dürfte man ebenfalls darauf hoffen, dass der Wahnsinn noch lange weitergeht.

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