iPad Pro
Die Apple-Welt wartet auf das iPhone 8. Dass das neue Smartphone-Flaggschiff nicht auf der jährlichen Apple-Entwicklerkonferenz WWDC präsentiert wird, muss sie verschmerzen. Dafür hat das Unternehmen am Montagabend in San José, Kalifornien, neue Betriebssysteme und Geräte der iPad- und Mac-Reihe vorgestellt. Außerdem ein komplett neues Produkt: den smarten Multiroom-Lautsprecher HomePod. Die wichtigsten Ankündigungen in Bildern. Größer, schneller, heller. Am Montagabend hat Apple ein neues Modell des iPad Pro präsentiert. Die kleinere Variante bekommt künftig ein 10,5-Zoll-Display (zuvor: 9,7 Zoll), zudem bietet das Unternehmen das iPad Pro auch mit 12,9 Zoll Bildschirmdiagonale an. Die Bildschirmwiederholungsrate verdoppelt Apple von 60 Hertz auf 120 Hertz. Das Display soll bis zu 50 Prozent heller sein als das des Vorgängers, in dem neuen Modell sind ein schnellerer Chip und mehr Speicherplatz verbaut. Das iPad Pro erhält mit dem neuen Betriebssystem iOS 11 neue Funktionen, die das Arbeiten mit dem Tablet künftig erleichtern sollen. Ein anpassbares Dock, in dem der Nutzer häufig genutzte Apps und Dokumente ablegen kann, soll immer und einfach erreichbar sein. Dateien und Inhalte von Dokumenten können per Drag-and-Drop einfacher sortiert und verschoben werden. Apple-Blogger Benjamin Mayo schreibt auf Twitter, das neue Dock sei ein "massiver" Gewinn, die Kombination mit Drag-and-Drop funktioniere "fantastisch".
iOS 11
Zusätzlich zu den Updates speziell für das iPad Pro kommt auch ein neues iOS für alle Apple-Smartphones und -Tablets. Darunter einige Neuerungen, die von den Nutzern sehnlichst erwartet werden: Apples Sprachassistent Siri soll hilfreicher werden, indem er dem Nutzer auf Basis seines Verhaltens auf dem Gerät passende Nachrichten und Informationen anbietet. Siri kann künftig englischsprachigen Text ins Deutsche übersetzen. Zudem sollen die männliche und die weibliche Stimmausgabe natürlicher klingen. iOS 11 soll von Herbst an für die Nutzer ausgerollt werden. Neue platzsparende Dateiformate für Videos (HEVC) und Bilder (HEIF) sollen bessere Qualität liefern und gleichzeitig weniger Speicherplatz brauchen. Kontrollcenter und Appstore werden aufgehübscht und verbessert. Für Smartphones und Tablets mit iOS 11 wird es wohl künftig mehr Apps geben, die Augmented Reality (AR) unterstützen. Die Plattform "ARKit" soll es App-Entwicklern ermöglichen, AR-Inhalte in iOS-Apps zu integrieren. Ein neuer Modus, genannt "Do Not Disturb While Driving", unterdrückt Benachrichtigungen während der Autofahrt. Über iMessage können sich Nutzer in den USA dank Apple Pay künftig gegenseitig Geld überweisen. Diese Funktion wird allerdings in Deutschland vorerst nicht verfügbar sein.
iMac Pro
"Der mächtigste Mac aller Zeiten" - Apple ist es gewohnt, die eigenen Produkte mit Superlativen anzukündigen. Der neue iMac Pro kommt mit einem 27-Zoll-Display und ultrahochauflösendem 5K, der Prozessor hat bis zu 18 Kerne. Die Zielgruppe, an die sich das Unternehmen mit dem neuen Computer wendet, ist klar definiert: Profis, die mit dem Computer in Echtzeit Videos rendern wollen und Inhalte für Virtual Reality produzieren. Der Einstiegspreis für den iMac Pro im schicken Schwarz beträgt daher 5000 Euro, von Dezember an ist er in den USA erhältlich. Alltags-Mac-Nutzer profitieren von dem Computer mit den für Apple ungewöhnlichen Farben nicht: Nach Informationen des Tech- Blogs 9to5 Mac werden schwarze Tastatur und Maus (Apple nennt die Farbe "space gray") nur zusammen mit dem iMac Pro verkauft und sind nicht einzeln erhältlich. Das sei sehr schade, findet Nick Statt vom Tech-Portal The Verge. Eine zusätzliche Auswahl zu den sonst weißen Peripherie-Geräten seien seiner Meinung nach dringend nötig.
MacOS High Sierra
Dafür können Alltagsnutzer von Apples neuem Betriebssystem für Macbooks und Macs profitieren: Im Herbst erscheint MacOS High Sierra. Eine der größten Änderungen kündigte Craig Federighi ebenfalls per Superlativ an: Safari werde dank des Updates der schnellste Desktop-Browser der Welt bis zu 80 Prozent schneller als Chrome, behauptet er. Der neue Safari unterbindet das automatische Abspielen von Videos, wie es auf vielen Internetseiten derzeit der Fall ist. Dazu kommt eine Option, die verhindern soll, dass Werbung die Nutzer trackt. Eine weitere größere Änderung betrifft die Foto-App - Fotos sollen sich künftig besser und einfacher organisieren lassen, Bildbearbeitung funktioniert nahtlos zwischen Apple Photos und Photoshop. Zudem schafft das Unternehmen die Basis für eine Nutzung von Virtual Reality (VR) auf Mac-Geräten und soll entsprechende Hardware unterstützen. Allerdings: Die Brille Oculus Rift, eines der derzeit populärsten VR-Headsets, unterstützt High Sierra nach Informationen des Wirtschaftsdienstes Business Insider nicht.
Updates für iMacs und Macbooks
Die neuen iMacs und Macbooks bekommen "Kaby Lake"-Prozessoren. Das war am Montagabend eine wichtige Nachricht für Apple-Fans. Kaby Lake heißt die neueste Prozessor-Generation des Chipherstellers Intel. Mit ihnen werden die neuen Apple-Computer deutlich schneller. Auch die anderen Komponenten im Inneren erhalten ein Upgrade: schnellere SSDs, doppelte RAM-Kapazität und mehr Farbtiefe. Bis zu 80 Prozent mehr Grafikleistung soll jeder neue iMac-Rechner bieten. Auch das ist ein wichtiger Schritt in Richtung VR-Kompatibilität.
HomePod
Das ist nicht der Vollmond über Kalifornien, sondern Apples neues Gerät für Musik-Fans von oben fotografiert. Das Unternehmen packt Siri in einen Lautsprecher. Zum ersten Mal seit zwei Jahren hat das Unternehmen ein neues Gerät außerhalb einer bestehenden Produktreihe vorgestellt: ein smartes Lautsprecher-System, genannt HomePod. Das Gerät erinnert äußerlich an ein übergroßes Tictac, der Lautsprecher ist knapp 18 Zentimeter hoch. Der Nutzer kann mit seiner Stimme den HomePod steuern und Musik abspielen lassen, smarte Lampen und Thermostate ansteuern. Revolutionär ist das nicht, mit Amazon Echo und Google Home (in Deutschland von diesem Sommer an zu kaufen) bietet die Konkurrenz bereits ähnliche Produkte an. Apples Ziel ist es, smarte Steuerung mit gutem Klang zu verbinden. Das klappt offenbar: Wie Dieter Bohn von The Verge berichtet, klingt Musik aus dem HomePod deutlich besser, als man es von einem Lautsprecher dieser Größe erwarten würde. Apple zufolge erkennt das Gerät mit Hilfe der eingebauten Mikrofone Größe und Form des Raums, in dem es sich befindet. Der Lautsprecher ist dafür aber deutlich teurer als die Home-Systeme von Amazon und Google. In den USA, in Großbritannien und Australien ist der HomePod ab Dezember erhältlich. Wann er in Deutschland auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt.