Der Elektronikkonzern Apple gilt vielen als König Midas der Tech-Welt. Was er anfasst, wird zu Gold. Knapp 3,6 Billionen Dollar ist das Unternehmen aus Kalifornien wert, das klingt im amerikanischen Englisch mit der trillion nach noch mehr. Aber sieht man genau hin, wird doch nicht alles zum Kassenschlager, zumindest nicht sofort.
Aktuelles Beispiel: Die Computerbrille Vision Pro, von Apple in seiner unnachahmlichen Art, schöne Namen für schnöde Technik zu erfinden, spatial computer genannt. Übersetzt bedeutet das „räumlicher Computer“. Medien berichten, dass die Produktion der technisch sehr aufwendigen Brille vorerst gestoppt worden sein könnte. Bereits im Oktober gab es Hinweise, dass deutlich weniger der Geräte hergestellt worden sein sollen.
Es war zwar nicht so, dass Apple einen derart reißenden Absatz erwartet hatte, wie man es von Smartphones oder Uhren kennt. Dafür ist die Vision Pro, die in Deutschland um die 4000 Euro kostet, schlicht zu teuer. Und es gibt auch nicht die eine Killeranwendung, eine Software also, die so reizvoll ist, dass eine größere Masse überzeugt ist, darauf nicht verzichten zu können. Apple bemühte sich auch gleich zu sagen, dass es hier um ein Produkt für sogenannte „early adopter“ gehe. Für Leute also, die immer die neusten Tech-Gadgets ausprobieren wollen. Die dann doch ziemlich schleppende Nachfrage wird die Chefetage aber wohl trotzdem enttäuscht haben.
Meta hat bisher auch nur Verluste mit der Technik eingefahren
Wie es nun weitergeht, darüber wird viel spekuliert. Vermutet wird, dass ein Nachfolgeprodukt auf derselben Hardware aufsetzen könnte, aufgepeppt womöglich durch einen neuen Hauptchip. Eine wohl geplante abgespeckte und günstigere Version der Brille könnte verschoben werden. Hätte, könnte – der überaus verschwiegene Apple-Konzern rückt keine Informationen dazu heraus.
Apple ist in diesem Geschäft nicht allein. Hauptkonkurrent ist der Facebook-Mutterkonzern Meta, der ebenfalls viele Milliarden Dollar in die Entwicklung dreidimensionaler Welten investiert, bisher aber nur Verluste damit eingefahren hat. Viele mögliche Kunden sehen offenbar noch nicht den Nutzen der Technologie. Nicht wenige bekommen vom Tragen der immer noch relativ klobigen Geräte Kopfschmerzen, andere leiden unter einer Art Seekrankheit. Das zeigt: Neue Technik setzt sich dann durch, wenn sie, wie etwa das Smartphone, echte Bedürfnisse erfüllt. Nur coole Technik allein reicht nicht.