Süddeutsche Zeitung

Apple:Rückgang gebremst

Der iPhone-Umsatz bricht ein, der Aktienkurs steigt dennoch - es wurde Schlimmeres befürchtet.

- Apple sieht sich auf dem Weg, den Rückgang der iPhone-Verkäufe nach dem Schreck im Weihnachtsgeschäft abzubremsen. Zum Ende des vergangenen Quartals habe sich die Lage deutlich gebessert, sagte Apple-Chef Tim Cook. Der iPhone-Umsatz sank im Jahresvergleich dennoch um 17,3 Prozent auf gut 31 Milliarden Dollar (27,7 Milliarden Euro). Angesichts besser als erwartet ausgefallener Zahlen und eines 75 Milliarden Dollar schweren weiteren Aktienrückkaufs legte der Aktienkurs am Mittwoch zeitweise bis zu sieben Prozent zu.

Der Quartalsumsatz sank im Jahresvergleich zwar um fünf Prozent auf 58 Milliarden Dollar, lag aber über den Prognosen der Analysten, die mit 55 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Apple war im Weihnachtsquartal von einem Rückgang der iPhone-Verkäufe in China getroffen worden. Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und macht mehr als die Hälfte des Geschäfts aus.

Der Rückgang der iPhone-Erlöse im vergangenen Quartal sei auf die Entwicklung in Wachstumsmärkten der Schwellen- und Entwicklungsländer zurückzuführen, so Apple. Man steuere mit Preissenkungen und Rückkauf-Angeboten für alte Geräte gegen.

Das Apple-Geschäft in China schrumpfte im vergangenen Vierteljahr von gut 13 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf 10,2 Milliarden Dollar und damit langsamer als im Weihnachtsquartal. Dazu habe auch die Senkung der Mehrwertsteuer in dem Land von 16 auf 13 Prozent beigetragen, sagte Cook. Der Gewinn in dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal fiel im Jahresvergleich um 15,7 Prozent auf 11,56 Milliarden Dollar. Im iPad-Geschäft wuchsen die Erlöse binnen eines Jahres von etwa 4 auf 4,87 Milliarden Dollar. Apple hat inzwischen unter anderem ein neues Modell des teureren iPad Pro im Angebot. Mehr als die Hälfte der iPad-Käufer im vergangenen Quartal hätten sich zum ersten Mal ein Apple-Tablet zugelegt, betonte Cook.

Das Service-Geschäft, zu dem unter anderem der Streaming-Dienst Apple Music sowie die Erlöse aus dem App Store und dem Speicherdienst iCloud gehören, wuchs von 9,85 auf 11,45 Milliarden Dollar. Apple hat inzwischen 390 Millionen Abo-Kunden in verschiedenen Diensten und will im Jahr 2020 die Marke von 500 Millionen schaffen. Die Dienste werden als ein Weg gesehen, mehr Geld mit bestehenden Kunden zu verdienen.

Mit der Apple Watch und den Ohrhörern AirPods ist das Unternehmen inzwischen der erfolgreichste Hersteller von sogenannten Wearables. Die Sparte mit diesen Geräten steigerte den Umsatz von 3,9 auf 5,13 Milliarden Dollar. Bei den Mac-Computern gab es unterdessen einen Rückgang von 5,8 auf 5,5 Milliarden Dollar, der dem Konzern zufolge von Engpässen bei Chiplieferungen ausgelöst wurde.

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SZ vom 02.05.2019 / dpa
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